14.12.2023
Zum Deutschen Logistik-Kongress hat die BVL eine neue Ausgabe ihrer „Trends und Strategien“-Studie veröffentlicht. Partner ist erneut das Institut für Logistik und Unternehmensführung der TU Hamburg, der Titel lautet „Triple Transformation: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz als Leitlinien zukunftsfähiger Wertschöpfungsketten“.
Als Gradmesser für das Ranking dienen zum einen die Relevanz der Trends für das Geschäftsumfeld und zum anderen die bisher erlangte Anpassungsfähigkeit an ebendiese Trends. Zu einer neuen Herausforderung wird die Simultanität mancher Trends – daher der Studientitel „Triple Transformation“. In der Praxis gelingt es noch nicht, diese umfassende Transformation ganzheitlich umzusetzen, wie die Studienergebnisse nahelegen. Spannend ist die Entwicklung der Top-Trends über die Jahre hinweg. So ist das Thema Kostendruck, das 2016 ganz oben auf der Liste stand, 2023 auf den vierten Platz abgerutscht – in Zeiten gestörter Lieferketten schlägt Verfügbarkeit den Preis. Kontinuierlich unter den Top-3-Trends findet sich die Digitalisierung der Geschäftsprozesse – das wird sicher auch in der Zukunft so bleiben. Überraschend findet sich aber ein Thema an die Spitze der Trendliste, das bisher nicht auf der Agenda stand: Cyber-Sicherheit ist 2023 für die Teilnehmenden der Studie die wichtigste Herausforderung. An die dritte Stelle des Rankings hat sich das Thema Mangel an qualifiziertem Personal geschoben, das 2016 noch auf dem zehnten Platz lag. Das Thema Nachhaltigkeit hat sich von Platz neun auf Platz sieben vorgearbeitet. Doch während die wahrgenommene Relevanz für das Thema steigt, verbessert sich die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen an diesen Trend kaum. Dramatisch ist das Bild beim Thema Fachkräftemangel: Hier ist die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen nach eigenen Angaben trotz der hohen Bedeutung erheblich gesunken. Die Logistik findet offenbar kein Rezept, um des Problems Herr zu werden. Dagegen haben die Erfahrungen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs offenbar gewirkt: Die Anpassungsfähigkeit in Bezug auf die Zunahme von Störungen in der Lieferkette war von 2016 bis 2020 zurückgegangen, ist aber laut der aktuellen Befragung danach deutlich gestiegen. Gleiches gilt für die Digitalisierung, bei der sich die Unternehmen eine recht hohe Anpassungsfähigkeit bescheinigen. Insgesamt ist die Digitalisierung von Geschäftsprozessen als zentrale Basis für die Beherrschung vieler weiterer Trends aber noch nicht ausreichend umgesetzt.