Von der Hilfskraft zur Fachkraft – Eine Ausbildung macht Karriere
Kaum zu glauben, dass vor weniger als 50 Jahren noch ein LKW-Führerschein reichte, um einen Sattelschlepper mit tonnenschwerer Ladung über die Autobahn zu führen. Heute hat der Job des Berufskraftfahrers ordentlich an Fahrt aufgenommen. Aus der zweijährigen wurde eine dreijährige Ausbildung. Die einstige “Hilfskraft mit Führerschein” ist heute eine anerkannte Fachkraft und muss einiges mehr leisten, als einen LKW zu führen. Die zunehmende Technisierung und der organisatorische Wandel der Logistikbranche erfordern höhere Qualifizierungen. Die Ausbildungsrichtlinien hat man im Laufe der Zeit immer wieder den geänderten und gestiegenen beruflichen Anforderungen angepasst.
Die Demographie spielt dem Güterkraftverkehr einen Streich
Die inhaltliche Aufwertung des Berufsbildes ist ein wichtiger Meilenstein, aber leider auch kein ad-hoc-Zugpferd für den Nachwuchs. Das Image hinkt gewaltig hinterher. Störfaktoren Nr. 1 sind Umwelt- und Verkehrsthemen. Aber auch ständiger Zeitdruck, fehlende Work-Life Balance sowie Familienunverträglichkeit halten junge Kandidaten häufig davon ab, den Beruf des Kraftfahrers auszuüben. Die Faktoren rauben der für alle so wichtigen Berufsgruppe den Charme. Hinzu kommt der demographische Wandel. Laut einer Auswertung durch das Kraftfahrtbundesamt gehen jedes Jahr rund 67.000 Berufskraftfahrer in Rente. 20 Prozent der LKW-Fahrer sind älter als 55 Jahre. Dagegen kommen im laufenden Jahr nur 27.000 Nachwuchsfahrer hinzu. Die Branchenverbände stellen sich darauf ein, dass in der Zukunft jährlich mindestens 40.000 LKW-Fahrer fehlen. Für junge Berufskraftfahrer eigentlich ein absolutes Job-Eldorado. Sie könnten sich ihre Arbeitgeber aussuchen. Aber wo sind sie nur?
Optimierte berufliche Qualifizierung verbessert das Image
Ohne Güterkraftverkehr steht alles still. Ohne LKW-Fahrer bleiben morgen die Regale im Supermarkt leer, und sämtliche Produktionen wären lahmgelegt. Mit diesem Bewusstsein sollten wir die erforderlichen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen motiviert angehen und sie mit vielversprechenden Inhalten füllen. Das Fundament für eine nachhaltige Nachwuchsarbeit ist gelegt. Jetzt liegt es an uns, daraus eine neue Ära entstehen zu lassen. Der hohen volkswirtschaftlichen Bedeutung des gewerblichen Güterkraftverkehrs und der enormen Zunahme des Straßenverkehrs wird durch die bessere berufliche Qualifizierung der Fahrer bereits Rechnung getragen. Es ist nun aber genauso wichtig, die Lehrpläne konsequent mit Leben zu füllen und das neue Image zu leben. Der Beruf bietet vielseitigere Aufgaben und mehr Verantwortung als in der Vergangenheit. Das gilt es glaubhaft zu vermitteln und wertig umzusetzen. Mehr zu den neu definierten theoretischen und praktischen Inhalten der Ausbildung sowie zu möglichen Spezialisierungen und Weiterbildungen finden Sie unter https://www.birdiematch.de/logistik-news/Kraftfahrer-G%C3%BCterverkehr/.
Wissensvermittlung ist eine echte Wertschätzung an den Berufsstand
Es ist mehr als der Umstand, dass Auszubildende bereits mit 17 den Auto-Führerschein machen können und alleine fahren dürfen. Nein, es geht um den Berufskraftfahrer als wertiges Mitglied in der Supply Chain. Wir dürfen ihn nicht mehr auf den reinen Fahr-Job reduzieren, sondern involvieren ihn in die Zusammenhänge und ermöglichen den Blick über den Tellerrand in die Branche. Gleich im ersten Ausbildungsjahr werden die angehenden Berufskraftfahrer/-innen heute in der Lagerlogistik und in der Werkstatt angelernt. Ladetechnik ist für das verantwortungsvolle Ausführen des Jobs genauso wichtig wie der Umgang mit Waren in der Spedition und im Lager. Je vielseitiger, desto spannender, je umfassender angelernt, desto mehr Durchblick und Freude am Job. Ein LKW-Fahrer, der Branchenwissen hat, ist motivierter, sich nach der Ausbildung weiterzuentwickeln.
Karriereplanung anstatt Sackgassen-Feeling
Gute Nachwuchsarbeit bedeutet nicht nur, junge Menschen mit einer angemessenen monetären Leistung zu locken. Sie sollte auch eine berufliche Vielseitigkeit gestalten und diese kommunizieren. Durch die Ausweitung seines Verantwortungsbereichs befindet sich der LKW-Fahrer in Zukunft nicht mehr in einer beruflichen Sackgasse. Gute Nachwuchsarbeit beinhaltet das Aufzeigen von Weiterbildungsmöglichkeiten.
Danke für den guten Beitrag!
Ich finde, dass es wichtig ist, dass wie mehr Kraftfahrer*innen haben und die Ausbildung mehr gepusht wird.
In vielen Bereichen ist unsere Gesellschaft darauf angewiesen und da muss es noch mehr Aufklärung geben.
Ich glaube, dass auch Innovationen in dieser Branche dazu führen können, dass mehr Menschen auch diese Branche unterstützen wollen. Zum Beispiel habe ich letztens eine Mitteilung bei Volvo gelesen, dass jetzt alle Lkws auch elektrisch angeboten werden: https://www.volvotrucks.de/de-de/news/press-releases/2020/nov/ab-2021-komplette-modellpalette-von-elektro-lkw-verfuegbar.html
Ich denke, dass sowas besonders jüngere Generationen genau ansprechen könnte und sowas sollte auch gefördert werden. Was meint ihr dazu? Können solche Entwicklungen dabei helfen diesen Berufsstand beliebter zu machen?
LG
Thommy
Die Herausforderungen und Chancen im Beruf des Berufskraftfahrers werden deutlich dargestellt. Vielen Dank!
Ich kann hier auch einen Artikel in diesem Thema empfehlen:
https://craft-cv.com/blog/de/lebenslauf-lkw-fahrer-muster-und-beispiele