In den vergangenen Monaten wurden einige Lösungsansätze gezeigt, wie OEMs aus den Bereichen Maschinenbau und Mobilität in der Coronakrise wieder Mut schöpfen können. Großes Potenzial liegt ohne Frage in einer Umstellung des Bestandsmanagements von Ersatzteilen sowie der Pricing-Strategien. Was aber zwingend notwendig für etwaige Optimierungen ist: IT-Unterstützung. Professionelle Softwarelösungen nehmen Lagerbetreibern und Industrieunternehmen die manuelle Bestands- und Pricing-Analyse ab – mit Hilfe intelligenter Algorithmen.
Was am Anfang steht, ist die Auswahl passender Softwarelösungen für das Bestandsmanagement und das Pricing. Sie sollten sich einfach und zuverlässig in bestehende Systeme integrieren lassen. Beginnen wir mit der Bestandsmanagementsoftware. Bei ihr kommt es – nicht zuletzt in diesen turbulenten Zeiten – auf eine hohe Forecast-Geschwindigkeit und -Genauigkeit an. Diese Features ermöglichen dem Lagerbetreiber, kritische Bestandsentscheidungen noch schneller zu treffen. Und das auf Basis maschinell lernbasierter Prognosemethoden, die moderne Softwarelösungen bieten sollten. Anders als Prognosen, die historische Werte aufgreifen, werden hier Trends analysiert. Auf diese Weise sind noch genauere Vorhersagen bezogen auf die zu erwartende Nachfrage zu treffen. Lagerbetreiber können den Bestand nun in mehreren Stufen optimieren und haben eine klare Datengrundlage.
Um dem großen Problem des Jahres 2020 – den stockenden Lieferketten – zu begegnen, müssen etwaige Abhängigkeiten beim Bestandsmanagement berücksichtigt werden. Um es deutlicher zu machen: Dies ist sogar der ausschlaggebende Punkt, um die Ersatzteilhaltung weiterhin adäquat zu planen. Das Forecasting einer professionellen Software kann flexibel auf Lieferengpässe reagieren und handelt sogar proaktiv. Zukünftige Ereignisse werden frühzeitig eingeplant – zum Beispiel geplante Wartungsarbeiten bei einem Kunden. Ersatzteile aus dem Bestand müssen verfügbar für Außendiensttechniker oder Händler gehalten werden, ohne aber unnötige Sicherheitsbestände hamstern zu müssen. Vorgelagerte Standorte werden von der Software mit frühen und genaueren Bedarfssignalen versorgt, um die Planung vorhersehbarer, genauer und effizienter zu gestalten.
Verbindet man das intelligente Bestandsmanagement-Tool nun mit einer fortschrittlichen Pricing-Software, entstehen wichtige Synergien. Moderne Preisgestaltungs-Tools erfassen automatisch Preisbewegungen auf dem Markt und aktualisieren die Preise der im Lager gehaltenen Ersatzteile in Echtzeit. Die Software sammelt das Feedback der Endkunden aus dem Vertrieb und zeigt an, ob die Preise den Markterwartungen entsprechen. Dadurch können OEMs zügig auf Markttrends reagieren und die Preise so optimieren, dass letztendlich sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die finanzielle Performance steigert. Indem globale Preise und regionale Preislisten mit Gebühren und Rabatten sowie Sonder- und Angebotspreisen verknüpft werden, berechnet eine Pricing-Software den optimalen Nettopreis für Kunden. So kann jederzeit auf Nachfrageschwankungen und die gestiegene Preissensibilität reagiert werden.
Die detaillierte Analytik der Software hilft OEMs dabei, die Ursachen von Preisstörungen über die gesamte Lieferkette hinweg zu identifizieren. Auf dieser Grundlage können Verantwortliche schneller Märkte mit unterdurchschnittlichem Wachstum identifizieren und entsprechend reagieren. Das Pricing mittels Software ermöglicht zudem, die Wirksamkeit von Preisaktionen zu bewerten, den Lebenszyklus bei der Preisgestaltung von Teilen im Lager zu beachten und so wiederum veraltete oder überschüssige Bestände zu managen. Daher ergeben sich aus der Kombination einer Bestandsmanagement- und einer Pricing-Software erstaunliche Potenziale, um Unternehmen krisensicher aufzustellen.
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