Big Data sind für Unternehmen das neue Gold. Damit wird die Logistik zum Schürfer – denn auf der Lieferkette entsteht eine Unmenge an Daten. Die Analyse und Auswertung ermöglicht es Logistikern, Prozesse zu verbessern – und Geld zu sparen. Sinnvoll ist es, vor Beginn eine Big Data Strategie zu implementieren. Besonders im Hinblick auf Logistik 4.0 ist dies von großer Bedeutung.
Harter Wettbewerb, Preiskampf, knappe Margen: Diese Begriffe sind für Logistikunternehmen keine Fremdwörter. Umso mehr ist es von Bedeutung, Ressourcen effizient einzusetzen und betriebsinterne Kosten zu senken. Um langfristige Kundenbeziehungen zu gewährleisten, müssen gleichzeitig hohe Servicestandards erreicht werden.
Diese Ziele werden durch Big Data unterstützt – oder vielmehr durch „Smart Data“, denn erst die Erhebung der „richtigen“ über die Lieferkette zu gewinnenden Daten bringt entscheidende Vorteile. Deren intelligente Auswertung schafft ein Verständnis aller Prozesse im Zusammenhang mit Transporten. Dafür ist es notwendig, Daten aus verschiedenen Quellen zu evaluieren und einen Prozess zu entwickeln, mit der diese logisch verknüpft werden können.
Mehr Effizienz durch Datenanalysen
Wertvoll können im Hinblick auf Smart Data alle Daten zu Ereignissen sein, die einen Einfluss auf Lieferketten haben. Um relevante Erkenntnisse zu gewinnen, müssen die Daten hinsichtlich der Qualität allerdings ebenso genau definiert sein wie die Fragestellungen, die mit ihnen beantwortet werden sollen. Die Definition von Messpunkten ist somit die Voraussetzung, um nutzbare Daten zu gewinnen. Erleichtert wird dies durch die Vernetzung verschiedener Komponenten: Fahrzeuge, mobile Endgeräte von Fahrern und Hallenpersonal, Fördertechnik sowie vielerlei Sensoren in Umschlagshallen, Lagern und Fahrzeugen bilden heute ein dichtes Netzwerk von Datenquellen. Auf Basis einer nahtlosen Integration wird ein nahezu lückenloses Bild über Logistikprozesse möglich.
Neben Daten aus dem Transport, zum Beispiel über Standort, Beladung, Fahrverhalten und Verbrauch, werden Packstücke auch während Umschlag und Zwischenlagerung regelmäßig registriert, etwa durch Scannung oder RFID. Dadurch können sie mit Zusatzdaten in Verbindung gebracht werden. Beispielsweise kann eine Kühlkette lückenlos überwacht werden, indem die Temperaturdaten fest verbauter Temperatursensoren mit den bekannten Positionen von Packstücken verknüpft wird. Darüber hinaus lassen sich durch Erforschung qualitativ hochwertiger Smart Data eine Fülle wertvoller Erkenntnisse zur Ressourcennutzung und Prozessqualität erlangen. So lassen sich etwa über- oder unterlastete Lagerbereiche in einer Halle erkennen oder es können Prozesse identifiziert werden, deren Störung besonders viele Folgefehler nach sich ziehen.
Internet der Dinge und Logistik 4.0
Die Zukunft des Internet der Dinge (IoT) liegt nicht vor uns, sondern hat längst begonnen: Technologien ermöglichen durch Vernetzung einen hohen Grad an automatisierten Prozessen. Im Hinblick auf Transporte bedeutet das: Mithilfe von vernetzten Systemen und Geräten mit autonomer Intelligenz, beispielsweise Sensoren, Kameras und selbstfahrende Fahrzeuge, werden Vorgänge ohne manuelles menschliches Zutun abgewickelt. In Zukunft wird es möglich sein, von der Produktion bis hin zur Zustellung einer Ladung sämtliche Prozesse weitgehend oder sogar komplett zu automatisieren. Bereits heute ist dies in vielen Bereichen schon Realität. Subsummiert werden solche Entwicklungen unter dem Begriff Logistik 4.0.
Getragen werden diese Möglichkeiten wiederum von Big Data Technologie. Denn intelligent werden selbstlernende Systeme nur, wenn sie mit Daten „gefüttert“ werden. Mit entsprechende Daten-Strategien legen Transportunternehmen eine Grundlage, um nicht nur heutige Prozesse zu optimieren, sondern sich auch in Bezug auf Logistik 4.0 zukunftssicher aufzustellen. Bis zum Jahr 2020 sollen weltweit 20 Milliarden Geräte vernetzt sein *. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sämtliche industrielle Prozesse davon erfasst sind. Besser, wenn Unternehmen nicht zu lange warten, bis sie Chancen für das eigene Haus prüfen.
* Schätzung der Marktforschungsgesellschaft Gartner
Smart Data in der Logistik – welche Daten sind sinnvoll?
Wartezeiten und Verkehrsstörungen: Wartezeiten oder Staus führen zu einem Verlust an Produktivität. Vorausschauende Planung, gute Abstimmung und intelligente Routenführung wirken dem entgegen. Damit wird die Effizienz erhöht.
Energieverbrauch: Intelligente Fahrtwege und gezielte Fahrerschulung bedeuten eine Reduzierung des Spritverbrauchs. Das spart Geld und vermeidet Schadstoffausstoß.
Sendungsdaten: Die Übersicht über Lieferzeiten ermöglicht etwa das Monitoring von Prozessen bei Drittunternehmen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse ermöglichen es, die Servicequalität angeschlossener Dienstleister zu bewerten. .
Beladungsprozesse und Ladezeiten: An der Rampe kann viel Zeit verloren gehen. Die Übersicht über sämtliche Prozesse ist die Grundlage, um Schwachstellen zu erkennen und Vorgänge zu verbessern.
Weitere Infos: https://www.kratzer-automation.com/de/smart-data-eine-grundlage-fuer-mehr-bewegung-in-der-logistik