Mitte der zweiten Kalenderwoche schreckte eine Meldung auf – basierend auf einer einzelnen Studie: Das Weltwirtschaftsforum erwarte aufgrund der geopolitischen Verwerfungen ein Ende der Globalisierung (vgl. Beitrag im Handelsblatt vom 11. Januar 2023).
Aus Sicht der BVL wird das so nicht eintreten. Der tatsächliche Trend ist eine Re-Globalisierung, nicht De-Globalisierung. In der Tat wird der Welthandel volatiler und Unternehmen versuchen, sich aus zu großen Abhängigkeiten von einzelnen Lieferregionen zu befreien. Dennoch bleibt die globale Arbeitsteilung alternativlos und ein Zurückholen der Produktion ins eigene Land gibt es nur in Einzelfällen. Viele wichtige Rohstoffe sind weiterhin nur in bestimmten Ländern zu haben. Viele Vorprodukte kommen aus Regionen, die eine gewaltige Infrastruktur dafür aufgebaut haben, die man nicht mal eben kopieren kann. Und auch der Vorteil niedriger Arbeits- und Energiekosten wird weiter dafür sorgen, dass sich Produktion nicht einfach in die eigene Region (zurück-)holen lässt. Krisen werden die globale Zusammenarbeit zwar erschweren und es wird signifikante Änderungen in den bisherigen Handelsbeziehungen geben. Aus politischen Gründen oder aufgrund des Klimawandels werden bestimmte Regionen abgekoppelt, dafür aber andere aufsteigen und einen erhöhten Handelsbedarf haben. Dem globalen Handel insgesamt wird das wenig anhaben können. Der Wirtschaftsbereich Logistik wird sich wie immer auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen.
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