Bereits während meines Studiums behandelte der Logistik-Lehrstuhl der Uni Erlangen-Nürnberg dieses Themengebiet als eines der Schwerpunkte schlechthin. Die Uni hatte damals schon erkannt, dass die Krankenhauslogistik noch enormes Verbesserungspotential bietet und im Vergleich zu industriellen Supply Chains sehr ähnliche Strukturen aufweist. Bereits etablierte Logistikansätze aus der Industrie lassen sich also bis zu einem gewissen Maße auf Kliniken übertragen. Just-in-Time, Vendor Managed Inventory oder Outsourcing von Logistikprozessen sind auch in der Krankenhauslogistik angekommen. Besondere Herausforderung hierbei ist weniger die Beherrschung der Material- als vielmehr der Informationsflüsse. Patientendaten, Untersuchungsergebnisse, Verfügbarkeit von aktuellen Messwerten oder die Überwachung verschiedenster Medikationen stellen hohe Ansprüche an die Informationsarchitektur eines Krankenhauses. Bei der Fülle an Daten und Informationen lassen sich effiziente Prozesse ohne stabile IT-Systeme nicht mehr abbilden. Die Zeiten, zu denen der Chefarzt noch mit einer Patientenakte ans Krankenbett gekommen ist, gehören in modernen Kliniken der Vergangenheit an. Neben intelligenten IT-Lösungen setzen moderne Krankenhäuser auch in der Materiallogistik Maßstäbe, die in der Industrie seines gleichen sucht. Fahrerlose Transportsysteme sind hier ebenso im Einsatz wie Pick-by-Light Kommissioniersysteme oder RFID-basierte Medikamentenverfolgung.
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