KEP-Dienstleister stehen vor großen Herausforderungen. Einerseits müssen sie das hohe Auftragsvolumen bewältigen, das getrieben vom Online-Handel stetig ansteigt. Andererseits sinkt aber auch die Akzeptanz der Kunden gegenüber den Zustellern: parken in zweiter Reihe, Luftverschmutzungen in der Innenstadt und kein Verständnis für höhere Lieferkosten sind nur einige Vorwürfe, denen KEP-Dienstleister ausgesetzt sind. Doch das ist nur der Tropfen auf den heißen Stein. Die letzte Meile ist eine Herausforderung. Welche Möglichkeiten der Optimierung im Zustellprozess gibt es? Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung? Und welche Szenarien sind vielleicht schon bald Realität?
Die letzte Meile der Logistik stellt den KEP-Markt vor große Herausforderungen und ist mit 50 Prozent der Gesamtkosten der teuerste Abschnitt der Logistikkette. Die aktuelle Situation lässt sich kurz und knapp beschreiben mit: kurze Strecke, maximaler Aufwand.
Die Zustellkosten vom Lager bis hin zum Endkunden steigen stetig. Gleichzeitig wünschen sich Kunden aber auch immer mehr Services, wie beispielsweise Same-Day-Delivery oder sogar Same-Hour-Delivery. Bereit dafür zu zahlen, sind allerdings die wenigsten. Die Folge: Die finanzielle Belastung auf der letzten Meile steigt kontinuierlich, aber die Kosten können aufgrund fehlender Akzeptanz nicht auf den Endkunden umgelegt werden. Das setzt KEP-Dienstleister unter Druck. Damit es nicht zum Kollaps des KEP-Systems kommt, müssen zusätzlich zu bereits etablierten Lösungen dringend neue Strategien entwickelt und umgesetzt werden, damit Entlastung geschaffen wird.
Mit E-Mobilität Umweltbelastungen verringern
Um die letzte Meile der Logistik zu optimieren, werden zwei Ansätze intensiver verfolgt: Tracking und Tracing hat sich in der Vergangenheit bereits bewährt, nichtsdestotrotz besteht noch Verbesserungsbedarf. So müssen die Paketdienstleister daran arbeiten, dem Kunden noch exaktere und verlässlichere Daten – etwa zur Route oder zur Ankunftszeit – in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Ein großes Thema ist zudem E-Mobilität, um die Umweltbelastungen, insbesondere in den Städten, zu verringern. Lärm und Abgase belasten Natur und Menschen und werden daher immer weniger toleriert. Zustellfahrzeuge mit elektrischem Antrieb können hier Abhilfe schaffen, da sie deutlich leiser unterwegs sind und geringere Emissionswerte als Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor aufweisen. E-Mobilität ist zwar ein vielversprechender Ansatz für eine emissionsarme und lärmreduzierte letzte Meile. Trotzdem sind Weiterentwicklungen unverzichtbar: So stellt die aufgrund der Batteriekapazitäten eingeschränkte Reichweite der E-Fahrzeuge ein Hindernis dar. Mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit dürfen auch die Kosten für ein solches Fahrzeug nicht außer Acht gelassen werden. Diese liegen im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor immer noch wesentlich höher.
Zukunftsszenarien für die KEP-Branche
Neue Trend-Technologien und die Digitalisierung verstärken die Chance auf eine Optimierung der letzten Meile. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz von Transportdrohnen, die aber derzeit noch für heißen Diskussionsstoff sorgen. Auf der einen Seite stehen die geringe Reichweite und die Akkuleistung, auf der anderen Seite aber auch rechtliche Einschränkungen. Sinnvoll wäre der Einsatz von Transportdrohen in dünn besiedelten oder schwer erreichbaren Gebieten, wie beispielsweise Inseln oder Bergdörfer. Bisher sind diese Szenarien aber nicht über die Testphase hinausgekommen.
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