Wenn man die heutige Situation betrachtet, die so niemand erwarten konnte, wird man an Joh.9, Vers 13 erinnert: Der Wind weht, wo er will, Du hörst sein Brausen wohl, aber weißt nicht, von dannen er kommt und wo er hinfährt. Viren können wir weder hören, sehen, riechen, schmecken, sie wehen heimlich, Tröpfchen für Tröpfchen, von Mund zum Mund oder per Luftbewegung, gegen die man sich nur schwer zu schützen vermag.
Nur Donald Trump wusste sofort, woher das Virus wehte: erst von China, dann von Europa, “but you should realize, Donald, that our main weather comes by “Westdrift” from the Atlantik – and if it turns, Mr.Putin’s cold East wind would not make to the US!” Erst war es auch keine “Pandemie”, dann aber: “we face a Pandemic as I always predicted”, gefolgt von hektischen Aktivitäten bei geistiger Windstille. Und einem BiIlionen-Paket, mit dem die US Wirtschaft „ab April“ wieder laufen und nun auch Bürgern geholfen werden soll. Die für Europäer katastrophalen Sozial- und Gesundheits-Systeme sind damit überhaupt nicht zu bessern: es drohen mehr als 20 Millionen Arbeitslose und ein Kollaps von Krankenhäusern und Ärzten. Nachfolge-Generationen werden in schlimmster Form zusätzlich belastet – alles scheint im Wahljahr wenig relevant – noch bleibt Trump vorn?!
Es wird sichtbar: Welt und Gesellschaft werden sich durch und nach Corona vielfach anders entwickeln, mit Konsequenzen, die niemand voraus sagen kann. Versuchen wir einmal, vorsichtig über die allgemein erwarteten, sichtbaren hinaus zu schauen, nur einige zu nennen:
- Um primär von China wieder unabhängiger zu werden, wird die Rückverlagerung von Teil-Fertigungen/ Produktionen zur Glokalisierung = sie werden wieder mehr regional/europäisch – soweit kostenmäßig und von Rohstoffen her möglich. Auch Osteuropäische Lieferanten gewinnen.
- Rohstoff-Erzeugung und Bezug wechseln von Fernost nach Mittelasien, Vietnam, Indien, Afrika, Nah- und Mittelost, Süd-Amerika, Europa, mit neu zu gestaltenden Abläufen/Chains.
- Die Logistik reagiert flexibel: weniger Schiffs-Umläufe/Container mit Fernost – mehr mit den vorgenannten Relationen. Konzentration von Großschiffen in Nord Europa auf die Tiefwasserhäfen Rotterdam/Wilhelmshaven, mit Verteilung der nach Destination vorsortierten Ladungen per Feeder, Bahn/LKW/Flieger.
- Der Online-Handel wächst dauerhaft in ungeahnte Größen, ebenso wie der Bedarf an Lager- und Verteil-Flächen sowie Verteil-Fahrzeugen! (Wünschen wir in diesem Zusammenhang Unternehmern und Fahrern, dass ihnen auch endlich die ihnen gebührende Achtung und Bezahlung zuwächst!)
- Im Transportbereich nehmen Fusionen/Kooperationen zu, speziell bei LKW, kleinere Transportbetriebe gehen in größeren Formen auf – Bahn- und Intermodal Verkehre wachsen.
- Stationärer Handel kann frühere Bedeutung nur durch Service und persönlichen Charme zurückgewinnen.
a. Wesentlich beeinflusst werden solche Entwicklungen durch Reduzierung von Konsum bis alte Einkommens-Verhältnisse wieder annähernd erreicht sind
b. Langjährige/nachhaltgige Änderung von Lebensgewohnheiten (auch aus den Gründen lt. a.)
c. das Homeoffice wird Regelveranstaltung – man kocht mehr zu Haus, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nimmt zu, auch durch Digitalisierung – geringerer Individual/Berufs-Verkehr.
d. damit geringerer Büroflächenbedarf, sinkende Mieten, „leidende Investoren“?
e. Reduzierung von Energieverbrauch mit günstigeren Gas-/Ölpreisen (+Strom?)
f. Häusliche Gewalt nimmt zu – herrschen immer noch patriarchalische Regeln? Aber auch:
g. ab Ende Dezember des Jahres steigen die Geburtenzahlen – lauter Steinböcke´ im wahrsten Sinne?
h. Persönliche Interessen ändern sich: in Familie, im Sport, bei Hobbies, Reisen – primär positiv?!
i. Insgesamt geringere CO2 Belastung – die Menschheit hat gelernt/lernt, sinnvoller zu leben.
j. Hat das Virus auch positive Einflüsse = Circuli virtuosi – nicht vitiosi, mit endlosen Negativ-Spiralen?
Da halte ich es mit Römer 8, abgewandelt: Selig sind (die Gott lieben) die Positiven, ihnen werden alle Dinge zum Besten dienen!
Vielen Dank für diesen unabhängigen Beitrag, erfrischend quer gedacht und mit viel Diskussionsstoff!
Gern geschehen, lieber Dr. Mehldau – schaun mer mal, was “hinten auskommt”- (Helmut Kohl war 6 Wochen älter als ich)