Die Anforderungen an Dispositionsabteilungen wachsen stetig. Die Liefernetzwerke werden globaler, Produktlebenszyklen kürzer, Märkte schnelllebiger und Kundenanforderungen anspruchsvoller. Der Druck, den ökologischen Fußabdruck zu verringern, ist für Disponenten spürbar. Schließlich sind sie diejenigen, die über die Transportart entscheiden. Ihnen muss es gelingen, Container und LKW maximal auszulasten und mit effizienten Routen Emissionen zu verringern. All diese Faktoren wollen bei steigenden Warenmengen berücksichtigt werden. Zusätzlich wirft der Fachkräftemangel seine Schatten auf die Logistik. Gutes Personal ist rar. Wer kompetente Disponenten im Haus hat, sollte sie an sich binden, ihnen interessante Tätigkeiten und strategische Aufgabenfelder bieten und nicht zuletzt, sie auch marktgerecht entlohnen (siehe dazu: der Gehaltsreport von BirdieMatch).
Kann ein Disponent das alles leisten?
Als Schnittstelle zwischen Kunde, Buchhaltung, Einkauf und Produktion kommen Disponenten selten zur Ruhe. Die Kunden erwarten längst mehr als die reine Transport-Dienstleistung. Gefragt sind ganzheitliche Lösungen, die rasch, flexibel und zuverlässig auf ihre Anforderungen eingehen. Der Disponent hat sich in den letzten Jahren immer mehr vom Planer zum Berater entwickelt. Sein übergeordnetes Ziel ist die Optimierung von Lieferketten. Dabei gehört aber auch der klassische dispositorische Leistungskatalog nach wie vor zum täglichen Geschäft. Kann ein Disponent das alles überhaupt leisten? Unbezahlte Überstunden sind bei Disponenten leider schon oft zur Selbstverständlichkeit geworden.
Digitale Lösungen für die Disposition
Die Disponenten haben nach wie vor einen der wichtigsten Parts im Tagesgeschäft inne. Durch das Ziehen an den richtigen Strippen wird in der Disposition viel Geld verdient. Die Anforderungen sind hoch. Wir sollten achtsam mit dem traditionellen Logistikberuf umgehen, der sich dynamisch entwickelt. Und wir müssen denen Respekt zollen, die sich den wachsenden Anforderungen in diesem Job stellen. Die Lösung liegt im Wandel. Die digitale Transformation bietet viel Potenzial für positive Veränderungen in der Disposition. Weg von der bloßen Bestellabwicklung, hin zum Bestandsmanagement – durch die Automatisierung von Routinetätigkeiten entsteht mehr Raum für die Berater-Aufgaben. Die Zukunft der Disposition liegt darin, Planungssysteme zu steuern und Prozesse zu überwachen, anstatt Excel-Listen abzuarbeiten.
Effizienter mit Künstlicher Intelligenz
Wenn Unternehmen bereit sind, innovative Technologien einzusetzen, wird sich der Disponent in Zukunft weniger damit beschäftigen, Touren einzuteilen und Routen zu planen. Das werden Frachtplattformen mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Algorithmen in Echtzeit effizienter und effektiver erledigen. Disponenten nehmen in Zukunft die Rolle von Supervisoren ein und behalten die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen im Blick. Sie erlangen eine höhere Verantwortung und prüfen zum Beispiel für alle Fahrzeuge bestimmte wirtschaftliche Kriterien wie Auslastung, Stoppdichte oder Kilometergesamtleistung. Auch die Kennzahlen, mit denen die Disponenten der Zukunft täglich arbeiten, verändern sich. Neue professionelle Technologien entlasten sie von Routinetätigkeiten und öffnen die Türen für interessante Aufgaben, Stichwort “Job Enrichment”.
Innovative Technologien erfordern neue Skills
Prognosen sagen die komplette Digitalisierung des Speditionsgeschäfts voraus. Immer höher sind die Anforderungen an Disponenten bezüglich IT-Kompetenz und Projektmanagement. Eine Studie des World Economic Forum hat drei Top-Skills herausgefunden, die zukünftig verstärkt erwartet werden: komplexe Problemlösungsfähigkeiten, kritisches Denken und Kreativität. Auch Social Skills wie Empathie oder Loyalität werden immer wichtiger. Sie differenzieren den Menschen von der Maschine. Problemlösungskompetenz hilft, wenn es darum geht, bei wachsenden Produktsortimenten und globaleren Lieferketten optimale Beschaffungsprozesse und Bevorratungsstrategien zu verfolgen. Wer kritisch denkt und festgefahrene Arbeitsgewohnheiten hinterfragt, schafft selbst Spielraum für Optimierung.
Mehr Informationen: https://www.weforum.org/agenda/2016/01/the-10-skills-you-need-to-thrive-in-the-fourth-industrial-revolution/
Weitere Informationen zum Beruf des Disponenten, zur Ausbildung und den beruflichen Perspektiven erhalten Sie bei BirdieMatch im Berufs-Check zum Thema Disponenten.
Disposition zwischen Excel und Digitalisierung
Das ewige Streben nach dem Optimum – und dennoch sind Bestände oft zu hoch und der Lieferbereitschaftsgrad zu niedrig. Warum? Die Komplexität in der Disposition wächst, althergebrachte Methoden stoßen an Grenzen. Wer das Optimum möchte, muss für innovative Technologien offen sein und die richtigen Schritte in Richtung digitales Zeitalter gehen. Der Einsatz vernetzter IT-Systeme ist für die Zukunft der Disponenten und natürlich auch für die Unternehmen entscheidend. Noch fehlt der technische Fortschritt an vielen Arbeitsplätzen. Es ist Zeit, zu begreifen, dass sich die Umstände geändert haben und man neue Wege gehen muss. Kompetente Fach- und Führungskräfte wollen in einem modernen und innovativen Umfeld arbeiten. Gerade im Fachkräftemangel ist „Job Enrichment“ ein echter Wettbewerbsvorteil
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