Dem E-Commerce wird ja so einiges nachgesagt – darunter auch viel Schlechtes. So soll das rasante Wachstum des Onlinehandels unter anderem zum großen Ladensterben in den Innenstädten beigetragen haben, während gleichzeitig die Belastung von Verkehr und Umwelt durch die exorbitant angestiegene Anzahl der Bestellungen weiterhin zunimmt. Das Problem ist nicht neu, dennoch immer wieder ein heißes Diskussionsthema. Zu Beginn sei aber gleich gesagt: Ganz so schlimm ist es tatsächlich gar nicht. Experten sind sich sicher, dass trotz sinkender Besucherzahlen der Onlinehandel den stationären nicht gänzlich ablösen wird. Was bleibt, sind nach wie vor die Probleme mit dem Lieferverkehr, fehlende Kapazitäten der Paketdienstleister und die niedrige Erfolgsquote bei der Zustellung, da Paketboten und Empfänger nicht zueinander finden.
Genau hier kann sich der lokale Handel ins Spiel bringen. Beispielsweise, indem Abholstelle für private Pakete in Einkaufszentren oder Ladengeschäfte eingerichtet werden. Ein solcher Service wird bereits in einigen Shoppingcentern angeboten, die das Bedürfnis erkannt und ihr Portfolio entsprechend erweitert haben. Für die Empfänger bietet sich dadurch jedenfalls eine weitere alternative Zustelladresse und damit etwas mehr Flexibilität im Alltag. Für die Shoppingmalls als „Paketshop“ spricht die Tatsache, dass sie in der Regel zentral liegen und gut angebunden sind. Und auch für die Zusteller ergibt sich ein Vorteil: Sie können bei einem Stopp geschäftliche und private Pakete abliefern – zahlreiche Einzelanfahrten an die Privathaushalte entfallen somit. Der stationäre Handel kann daraus ebenfalls einen Nutzen ziehen, lassen sich für den Onlineshopper das Paketabholen praktischerweise und bequem mit Erledigungen vor Ort kombinieren.
Im Ansatz gut, in der Durchführung noch ausbaufähig
Diese Kombination erzeugt einen Synergieeffekt mit großem Potenzial. Der Masterplan muss zwar noch ausgetüftelt werden, aber zumindest ist die Richtung gut und die Aussicht vielversprechend. Kleinere Abstriche gibt es allerdings noch: Zum einen wären das die Öffnungszeiten der Einkaufszentren, die unter Umständen Berufstätige etwas einschränken. Zudem müssen die Betreiber der Einkaufszentren Platz und Personal für die Abholstation zur Verfügung stellen. Meist sind die Angebote auch auf einzelne Paketdienstleister beschränkt und damit nur ein Kompromiss und längst noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ein wenig mehr Raum für Flexibilität bieten da offen konzipierte Paketschränke, in die Lieferungen eigenständig eingelegt und abgeholt werden können.
Das Konstanzer Einkaufszentrum LAGO testet gemeinsam mit pakadoo seit Juni dieses Jahres eine solche Schranklösung. Großer Vorteil: Durch die langer Center-Öffnungszeiten von 7.30 bis 1 Uhr ist das Zeitfenster für das Abholen und Einlagern vergleichsweise groß. Die Schrankfächer können zudem von jedem Paketdienstleister genutzt werden – und selbst Retouren lassen sich über den Paketschrank abwickeln. Der Betreiber steigert mit diesem Service seine eigene Attraktivität und erhöht bei den eingemieteten Händlern, aber auch bei den umliegenden Ladengeschäften die Chance auf mehr Publikumsverkehr. Ein bedeutender Schritt in Sachen Last-Mile-Problematik und neue Perspektiven für den Offlinehandel. Zudem lässt sich der offene Paketschrank-Ansatz prinzipiell weiter in den öffentlichen Raum ausweiten. Erprobt wird das ebenfalls seit Kurzem im Rahmen eines Förderprojekts in Bottrop.
Im Verbund stärker – oder: Online- trifft Offlinehandel
LOUISE – kurz für „Logistics und innovative Services“ – soll auf die Frage nach der urbanen Logistik der Zukunft eine Antwort geben. In diesem Falle wird jedoch der stationäre Einzelhandel aktiv eingebunden, indem die teilnehmenden Händler auf einer Onlineplattform gebündelt werden. Damit steht ihnen ein vereinfachter Eintritt in die Welt des E-Commerce offen, für Kunden sind wiederum die Vorteile beider Welten vereint: Sie können auch außerhalb der Öffnungszeiten oder von unterwegs beim „Händler um die Ecke“ einkaufen und bekommen durch die Kombination aus pakadoo-Software und einem regionalen Spediteur ihre Ware noch am selben Tag an einen bemannten pakadoo point oder einen Paketschrank geliefert. Auch hier stehen die Anforderungen, den Verkehr zu entlasten und den Komfort-Faktor zu erhöhen an oberster Stelle.
Egal, ob nun Einkaufszentren als neue Innenstadtlogistiklösung oder eine Kombination aus Onlineplattform für den stationären Handel: Grundsätzlich ist es die intelligente Vernetzung von Händler, Kunde und KEP-Dienst, die momentan sehr vielversprechend scheint. Werden hier weitere Möglichkeiten fernab der gewohnten Angebote geschaffen, die gleichzeitig den Bedürfnissen aller Beteiligten entgegenkommen, lässt sich die festgefahrene Situation früher oder später entzerren. Insbesondere IT-gestützte, offene Lösungen sind hierfür der Schlüssel, der alle Interessenten zusammenbringt. Am Ende hilft allein Machen und Testen, um die kleineren und größeren Unebenheiten glatt zu bügeln.
Und genau dafür sorgt pickshare!
Der Empfänger bündelt seine Pakete in seinem PICKPLACE, dieser kann bereits bei uns System sein oder von ihm vorgeschlagen werden. So dass das Abholen perfekt in den Alltag passt, auch für Berufstätige! So profitieren nicht nur der Empfänger, sondern auch der stationäre Einzelhandel, welcher seinen Standortvorteil nutzen und Kunden an sich binden oder wieder in sein Geschäft locken kann.
Denn die Logistik nachhaltig zu revolutionieren und dabei sowohl Empfänger, als auch Zusteller glücklich zu machen ist unsere Vision!