Liebe Macher des BVL Magazins Eins bis Vier,
gerade liegt schon die aktuelle Nr. Drei vor mit dem – nach meinem Empfinden – ausgezeichneten Vorwort von Frau Henne, CTO Thyssenkrupp Materials Services – grand chapeau, Madame! – da muss ich noch einmal auf Nr. Zwei aus dem vergangenen Jahr zurückkommen.
Der gewichtige China-Artikel beginnt mit einer längst nicht mehr zutreffenden Überschrift: Der Drache erwacht! Das ist er schon lange.
Seit gut 20 Jahren weise ich in Schriftsätzen auf die Expansions-Politik Chinas hin. Still oder ganz offiziell
- wurden tausende Kilometer Infrastruktur zwischen Fernost und Europa gekauft, gebaut oder sind als x-ter Teil der Seidenstraße in Planung,
- spart Ladung aus Zentralchina über einen südpakistanischen Hafen und Piräus (durch China komplett von Griechenland erworben) bzw. Koper und die mit großen EU-Investitionen errichteten TEN-Verbindungen gegenüber der Seeroute in der Antwerpen-Hamburg-Range ca. 2 Wochen Transportzeit bis Zentral-Europa,
- wurden große Beteiligungen in Afrika, Europa, Mittelasien, Latein- und Südamerika in Rohstoffvorkommen bzw. Produktionen getätigt,
- versucht China weiterhin auch in Hafenanlagen weltweit zu investieren.
Die Liste ist fortzusetzen – und ich frage, sind alle diese Projekte erfasst, und wo: bei UNO, EU, Ministerien?
Wenn China als weiteren Schritt jetzt alle logistischen Aktivitäten in einer Zentral-Organisation zusammenfassen will, können wir nur hoffen, dass dieser Moloch so unbeweglich, so ineffizient wird, dass die „freie Welt“ ihn nicht fürchten muss.
Die Überschrift in Magazin Zweimüsste also lauten: CHINA will ALLES!
Obstate principiis – wehret den Anfängen – dafür ist es zu spät, aber Schenker möge deutsch/europäisch bleiben!
Wolfgang Seuthe (seit > 50 Jahren in „Logistik“ aktiv).
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