Führungskräfte sind gefragter denn je – vor allem in folgender Führungskompetenz:
Dem Umgang mit schnellen Veränderungen
Wer sich selbst als Person in der Führungsrolle im Umgang mit Veränderungen eher schwerer tut, der tut sich möglicherweise auch schwerer mit der effektiven Begleitung von Mitarbeitenden in Veränderungsprozessen. Denn diese brauchen – neben aller Freiheit und Eigenverantwortung – auch einen guten Rahmen aus psychologischer Sicherheit und effektiver Kommunikation für flexibleres Handeln miteinander. Diese psychologischen Parameter sind nach unserem systemischen Führungsverständnis zwei Kern-Kompetenzen in moderner Führung.
Warum ist das so?
Weil Menschen Ängste und Unsicherheiten haben, auch im Umgang mit KI und großen Veränderungen und weil sie in dieser Sache professionell reden sowie begleitet werden möchten. Im gemeinsamen Lern-, Entwicklungs- und stetigem Veränderungsprozess. Damit die Motivation und der Wille für Veränderung auch erhalten bleibt!

SYSTEMISCHER denken und führen
Was heißt das in heutigen modernen Arbeitswelten?
Der systemische Ansatz begreift „alles mit allem systemisch zusammenhängend“. Es gibt in der Form keinen linearen Plan und keine harte Abgrenzung von Arbeitsbereichen wie z.B. „Technologie“ zu „sozialen Faktoren“. Wenn das eine in Gang und Veränderung kommt, dann kommt alles andere mit in Gang. Daher ist es so wichtig, die Wahrnehmung und Beobachtungskompetenz für komplexe Phänomene besser zu schulen. Und darüber gezielt miteinander ins Gespräch zu kommen.
Die soziale Kompetenz ist und bleibt auch in einer von KI geprägten Arbeitswelt ein entscheidender Erfolgsfaktor. Führungskräfte sollten aktiv dafür sorgen, dass KI als unterstützende Technologie wahrgenommen wird, die den Menschen fördert und nicht ersetzt. Ein absolut entscheidender Faktor, ob Menschen Lust haben KI als „PartnerIn“ zu begreifen, ist u.a. das Gestalten und Aufrechterhalten von Psychologischer Sicherheit.
Psychologische Sicherheit
In einer KI-unterstützten Arbeitsumgebung sollten Mitarbeitende das Gefühl haben, dass sie Fehler machen können, ohne dafür bestraft zu werden. Psychologische Sicherheit ist entscheidend, damit Menschen ihre Bedenken und Ideen ohne Angst vor negativen Konsequenzen äußern können. Dies fördert eine innovative Denkweise, da Mitarbeitende ermutigt werden, neue Ideen auszuprobieren und sich mit den Herausforderungen des digitalen Wandels auseinanderzusetzen.
Beispiel: Führungskräfte können regelmäßige Feedback-Runden einführen, in denen Mitarbeitende ihre Erfahrungen und Bedenken bezüglich der KI-Nutzung äußern können, ohne dass dies negative Auswirkungen auf ihre Beurteilung und Karriere hat.
Stärkung des Zusammenhalts durch die Bestärkung von Werten
Menschen tun soziale Werte gut, die nicht nur auf Effizienz und Technologie setzen, sondern auch auf den respektvollen Umgang miteinander. KI sollte daher nicht nur als ein Werkzeug zur Verbesserung der Leistung, sondern auch als ein Mittel zur Förderung einer positiven und unterstützenden Arbeitsumgebung gesehen werden. Ein wertorientiertes Unternehmen, das den Menschen fördert, fördert auch eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung, zusammen mit KI.
Beispiel: Ein Unternehmen könnte Werte wie „Innovation mit Verantwortung“, „Respekt vor jedem Mitarbeitenden“, „Offene Kommunikation für den gemeinsamen Erfolg“ etablieren und im Tun, im Verhalten sicherstellen, dass diese Werte bei der Einführung neuer Technologien wie KI immer im Vordergrund stehen.
Förderung einer offenen Kommunikation über KI-Skills
Ein starkes Miteinander beginnt mit einer offenen und transparenten Kommunikation. Führungskräfte sollten sicherstellen, dass Mitarbeitende jederzeit Zugang zu Informationen haben, die für ihre Arbeit relevant sind – auch im Kontext von KI und Digitalisierung. Durch regelmäßige Kommunikation können Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden, die durch die Implementierung neuer Technologien entstehen könnten. Transparenz in Bezug auf die Ziele, die Erwartungen und die Auswirkungen von KI auf das Unternehmen trägt dazu bei, Vertrauen aufzubauen und eine gemeinsame Vision zu schaffen.
Beispiel: Eine Führungskraft könnte regelmäßig Updates zur KI-Implementierung geben, erklären, wie diese Technologie den Arbeitsalltag der Teams verbessern wird und gleichzeitig Bedenken zu möglichen Arbeitsplatzveränderungen ansprechen.
Teams sollten ermutigt werden, KI-Tools als Helfende und nicht als Bedrohung zu sehen, etwa indem sie Schulungen erhalten, um den Umgang mit neuen Technologien zu erlernen und ihre eigenen Fähigkeiten weiter auszubauen.
Schaffung von Lernmöglichkeiten und kontinuierlicher Entwicklung
KI und andere digitale Technologien verändern sich schnell, und Mitarbeitende müssen kontinuierlich geschult und weiterentwickelt werden, um ihre Fähigkeiten auf dem neuesten Stand zu halten. Führungskräfte sollten sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer Position, Zugang zu Ressourcen haben, die ihre digitale Kompetenz stärken und ihr Vertrauen in den Umgang mit KI fördern.
Beispiel: Ein Unternehmen könnte regelmäßige Weiterbildungen, Webinare oder Workshops anbieten, in denen die Menschen lernen, wie KI im Arbeitsalltag angewendet werden kann, oder sogar spezielle Lernplattformen einführen, die sich auf digitale Fähigkeiten konzentrieren.
Zudem könnte man Programme zur Förderung von Kreativität und Innovation einführen, bei denen Mitarbeitende die Möglichkeit haben, ihre Ideen zu präsentieren und ihre Intuition und Kreativität in die Weiterentwicklung von KI-Lösungen einzubringen. Denn diese menschlichen Fähigkeiten sind absolut wichtig und ebenso intensiv zu fördern!
Förderung von Zusammenarbeit und Zusammenhalt
In einer zunehmend digitalen Welt, in der KI und Automatisierung Arbeitsprozesse verändern, wird Zusammenarbeit und Teamarbeit noch wichtiger. KI kann viele Aufgaben automatisieren, aber sie erfordert auch einen interdisziplinären Ansatz und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen (z.B. IT, HR, Management).
Beispiel: Führungskräfte könnten regelmäßige interaktive Workshops oder Brainstorming-Sitzungen anregen, in denen verschiedene Teams und KollegInnen zusammenarbeiten, um KI-basierte Projekte zu entwickeln oder Probleme zu lösen, die KI betrifft.
FAZIT
Es gibt also viel zu tun und zu lernen im Digital Leadership. Holen auch Sie sich gezielt Unterstützung, um Freude an der Arbeit mit Mensch und KI in Führung und Ihren Teams zu haben.
Verena Arnhold
die systemiker, Münster
https://die-systemiker.de/
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