»Spot- und Vertragsladungen sind nicht mehr ausschließlich separat zu betrachten. Die angespannte Lage auf dem Transportmarkt weckt bei Spediteuren das Interesse an digitalen Lösungen, die die Frachtvergabe auf beiden Wegen gleichermaßen bedienen.« Das sagt Peter Bauer, Head of Corporate Solutions for Forwarders – DACH bei der Logistikplattform Trans.eu.
Sicherheit und Zuverlässigkeit auf dem Kontraktmarkt
Derzeit werden nur etwa 20% des LKW-Transportgeschäfts in Deutschland auf dem Spot-Markt vergeben. Die Gründe dafür liegen nicht nur im oftmals von Auftraggebern vermuteten Risiko des Spot-Markts, sondern vor allem auch an der Attraktivität der vertraglichen Absicherung auf dem Kontraktmarkt. Der Vertragsmarkt gewährleistet Planungssicherheit beim Kapazitätsmanagement und die Zusammenarbeit mit bekannten und meist zuverlässigen Transportpartnern. Dies gilt sowohl für die Durchführung des Transportes als auch für die Bezahlung.
Der anhaltende Fahrermangel, erhöhte Transportkosten und unsichere Marktprognosen erschweren allerdings derzeit die Suche nach zuverlässigen Vertragspartnern, die verhandelte Konditionen auch bedingungslos einhalten können. Spediteure sind auf dem Kontraktmarkt vergleichsweise unflexibel und können nur bedingt auf kurzfristige Änderungen reagieren. Kann das eigene Netzwerk keine Transporte zur Verfügung stellen, müssen Spediteure auf dem Spot-Markt nach zusätzlichen Kapazitäten suchen. Das gilt auch für Frachtführer, die sich durch vertragliche Zusammenarbeit vom Auftragsvolumen ihrer Partner abhängig machen. Auch für sie kann der Spot-Markt eine Möglichkeit sein, verfügbare Kapazitäten außerhalb der Vertragspartner zu vergeben und zusätzliche Ladungen zu finden.
Der Spot-Markt als Ergänzung zu Vertragsfrachten
Trotz der veränderten Rahmenbedingungen in der Transportbranche gilt der Spot-Markt für LKW-Ladungen auch weiterhin bei einigen Auftraggebern als großes Risiko für die Transportvergabe. Spediteure suchen daher zunehmend nach Möglichkeiten, den gegebenen Anforderungen der Auftraggeber gerecht zu werden und gleichzeitig ihre Transportkapazitäten zu sichern. Entgegen der Befürchtungen vieler Auftraggeber bietet der Spot-Markt dafür ideale Voraussetzungen.
Wird der Spot-Markt als Ergänzung zum bestehenden Vertragsgeschäft verstanden, können Spediteure die Vorteile beider Ansätze gewinnbringend kombinieren und ihr Kapazitätsmanagement erfolgreicher gestalten. Sie profitieren von den vertraglichen Zusicherungen bekannter Transportpartner und können gleichzeitig ihre Transportkapazitäten auf dem Spot-Markt erweitern.
So entfaltet der Spot-Markt sein ganzes Potenzial
Es ist nicht davon auszugehen, dass der Kontraktmarkt in den nächsten Jahren seine Attraktivität verlieren wird. Dennoch kann der Spot-Markt als elementare Ergänzung für erfolgreich agierende Spediteure verstanden werden. Insbesondere dann, wenn dafür auf digitale Plattformen zurückgegriffen wird, die die Transportvergabe auf dem Spot-Markt erheblich vereinfachen. Frachtenmanagement, Frachtführer-Verwaltung und Kommunikation, Vergabe von Transportaufträgen und Preisverhandlungen für LKW Transporte können dadurch schnell und direkt an einem zentralen Ort erfolgen. Die Verwaltung des eigene Netzwerks wird digitalisiert und Spediteure erhalten Zugriff auf zusätzliche Features:
- Erweitertes Carrier Management für effektive Verwaltung des gesamten Frachtführer-Pools
- Umfassende Frachtführer-Datenbank mit Einsicht in Bewertungen und Referenzen potenzieller Partner
- Möglichkeit der Überprüfung und Verifizierung unbekannter Frachtführer
Die Trans.eu-Plattform geht in diesem Zusammenhang noch einen Schritt weiter, wenn Vertragspartner auf der Plattform keine verfügbaren Kapazitäten anbieten können. Spediteure haben die Möglichkeit, einen eigenen Pool mit zuvor ausgewählten Transportunternehmen für den Spot-Markt zu eröffnen. Die Vergabe von Transportaufträgen erfolgt dann nicht mehr an unbekannte Unternehmen. Frachtführer und Spediteure können so die Lücke zwischen Kontrakt- und Spot-Markt direkt auf der Plattform schließen.
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