Schieflagen und anstehende Veränderungen in Logistik-Unternehmen erfordern nicht selten externe Unterstützung. Damit die geplanten Veränderungen erfolgreich sein können, sollte frühzeitig geprüft werden, ob sich die Aufgabe für einen Unternehmensberater oder einen Interim Manager eignet.
Unternehmensberater sind in der Logistik keine Seltenheit. Sie werden gerufen, wenn der Blick von Außen gefragt ist. Sie kommen in die Unternehmen, analysieren die Unternehmensprozesse und entwickeln entsprechende Lösungsvorschläge. Dazu sprechen sie mit Mitarbeitern, schauen in die Auftragsbücher und beobachten. Was sie nicht machen: Aktiv an der Umsetzung der Verbesserungen mitwirken. Sie begleiten die Veränderungen, die sie vorgeschlagen haben, nicht – sie lassen die Unternehmen mit dieser Aufgabe allein.
Tatsächlich reicht ein solcher Anstoß in vielen Fällen auch aus, um ein Unternehmen oder einen Unternehmensbereich (wieder) auf den richtigen Kurs zu bekommen. Beispielsweise, wenn einzelne Maßnahmen ausreichen, um Prozesse zu verschlanken oder Kosten zu reduzieren.
Bei umfangreicheren Veränderungen und Maßnahmen, die ein entsprechendes Know-how sowie Erfahrung erfordern, können die berühmten PowerPoint-Folien im Querformat der Berater jedoch kontraproduktiv wirken. Denn dort steht zwar, wie Prozesse besser, schlanker und kostengünstiger sind – wie ein Unternehmen dorthin kommt, wird jedoch nicht verraten. Häufig genug verschwinden die Konzepte deshalb in Schubladen, ohne umgesetzt zu werden. Das Problem bleibt bestehen, ein Change wurde erfolgreich verhindert.
Bei komplexen Projekten lieber auf Interim Manager setzen
Gerade bei komplexen Aufgabenstellungen macht der Einsatz eines Unternehmensberaters deshalb wenig Sinn. Selbst wenn er den nötigen Branchenhintergrund mitbringt und die Besonderheiten der Logistik berücksichtigt, kann er eine Lösung nicht so ausarbeiten, dass sie sich reibungslos umsetzen lässt. Zu komplex sind die Zusammenhänge, zu schnell ändern sich die Anforderungen im Markt.
Stattdessen empfiehlt sich in diesen Momenten der Einsatz eines Interim Managers, der mit den entsprechenden Erfahrungen und Qualifikationen vor Ort ist und die Umsetzung aktiv vorantreibt. Unternehmen profitieren dabei gleich in mehrfacher Hinsicht: Interim Manager identifizieren sich auch bei zeitlich begrenzten Aufträgen mit den unternehmerischen Zielsetzungen der Auftraggeber. Sie arbeiten zielgerichtet und verantwortungsbewusst, benötigen kaum Einarbeitungszeit und reagieren flexibel. Als Manager auf Zeit bereiten sie die Mitarbeiter darauf vor, die Veränderungen nach ihrem Fortgang weiter fortzuführen und zu leben. Dies ist durchaus auch in ihrem Interesse, schließlich werden sie nur dann weiter empfohlen, wenn der Auftraggeber zufrieden und die Ziele erreicht worden sind. Nicht zuletzt deshalb nehmen Interim Manager ihre Rolle als Implementierer, Stratege, Analyst und Planer sehr ernst.
Bevor also ein Unternehmensberater beauftragt wird, sollte zunächst einmal geschaut werden, ob die bevorstehende Aufgabe für ein kurzes Beratungsintermezzo nicht zu komplex ist und eher Praxis statt Theorie erfordert.
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