Rund 57 000 Stellen in der Logistik- und Transportbranche sind nach einer aktuellen Studie der Bundesagentur für Arbeit unbesetzt. Hier trifft ein quantitatives auf ein qualitatives Problem, denn nicht nur zahlenmäßig bringen die Vakanzen die Personaler ins Schwitzen. Auch die passgenaue Besetzung der Posten durch kompetente Fachkräfte ist eine Herausforderung. Die Job-Landschaft in der Logistikbranche ist heterogen und entwicklungsintensiv wie keine andere. Zusätzlich fordert der „War for Talents“ seinen Tribut. Gute Fach- und Führungskräfte sind rar geworden. Stellenbesetzungen dauern länger, und der Prozess ist teurer geworden. Das Recruiting muss umdenken, um schneller, effizienter, spezifischer mehr Stellen zu besetzen.
Chat Bots, Prescanning, Job-Matching – sind Recruiting-Roboter wirklich der Schlüssel zu Effizienz und Effektivität?
Immer mehr Firmen nutzen innovative Technologien bei der Personalsuche und ersetzen damit menschliche Arbeit. Chat Bots ist ein Dialogsystem. Bei der ersten Kontaktaufnahme seitens des Bewerbers liefert es automatisierte Antworten auf häufig gestellte Fragen. Prescanning-Tools erfassen Lebensläufe und gewichten Ausbildung, Werdegang, Fähigkeiten und weitere Faktoren. So entstehen elektronikgesteuerte Bewerberprofile. Für eine Vorauswahl ist das Prescanning hilfreich. Es besteht aber die Gefahr, dass geeignete Bewerber aufgrund fehlender Schlüsselwörter voreilig aussortiert werden. Bei Chat Bots und Prescanning bleibt das entscheidende Thema der elektronischen passgenauen Personalauswahl unangetastet. Umso interessanter das Job-Matching, das die Nutzerprofile mit den Stellenausschreibungen der Arbeitgeber abgleicht. Mit Hilfe von programmierten Algorithmen findet das Tool passgenaue Kombinationen aus Kandidaten und Unternehmen.
Warum HR-Prozesse in der Logistik ohne Algorithmen nicht mehr funktionieren
In der Logistik verlaufen Karriereentwicklungen häufig nicht linear. Durch die feinen Verästelungen innerhalb der Branche bieten sich unzählige Möglichkeiten für den nächsten Schritt. Es wird immer schwieriger, vakante Stellen passgenau zu besetzen. Es muss matchen: fachlich, menschlich, perspektivisch. Parameter wie Verantwortung, Gehalt, Unternehmenswerte, Work-Life Balance müssen für beide Seiten stimmen. Um herauszufinden, ob Bewerber und Unternehmen zusammen passen, müssen also eine Vielzahl von Kriterien abgeglichen werden. Früher haben Personaler stundenlang Anschreiben sowie CVs studiert, Interviews geführt und herausgearbeitet, wer zu wem passt. Die elektronische datenbezogene Personalauswahl beschleunigt den Prozess und optimiert die Ergebnisse.
Wer das Potenzial des Job-Matchings ausschöpfen möchte, muss die entscheidenden Daten sammeln
Algorithmen befreien den Personaler von einem großen Teil der Arbeit. Sie übernehmen den Abgleich und filtern systematisch stimmige Kombinationen heraus. Ergebnisse, die menschliche Intelligenz in der Exaktheit und Geschwindigkeit nie erreichen könnte. Zu der Glanzstunde der künstlichen Intelligenz kommt es aber nur, wenn der Normalsterbliche vorab gut gearbeitet hat. Die filigranen, unbedingt branchenspezifischen Fragen-Formulierungen sind essenziell bei der Erfassung der relevanten Informationen von Bewerbern und Unternehmen. Die komplexen Fragebögen ersetzen CVs und Anschreiben und müssen die entscheidenden Inhalte zur Person, zur beruflichen Qualifikation und zu nicht herkömmlichen Karrierethemen, wie Familienfreundlichkeit, Unternehmenswerte, Nachhaltigkeit etc. beinhalten. Nur dann kann der Algorithmus gute Arbeit leisten.
Intelligentes Talent Matching hebt Potenzial der Bewerberqualifikation
Job-Matching ist ein Meilenstein im immer schwieriger werdenden Logistik-Recruiting. Der ausgeprägten Job-Spezifika gerecht zu werden und einen qualifizierten Mitarbeiter zu finden, der gut zum Unternehmen passt und sich mit den Werten identifiziert, ist dank Algorithmen einfacher geworden. Alleine kann der Algorithmus aber nicht funktionieren. Matching kann immer nur so gut sein wie die Daten, die es verarbeitet. Kaum jemand wird sich der digitalen Transformation der HR-Prozesse verschließen. Zunehmend werden Chat Bots, Prescannig und Job-Matching Einzug halten. Vor allem Online-Job-Matching gehört zu den innovativsten und zielführendsten E-Recruiting-Maßnahmen und wird Personalverantwortliche immer mehr bei ihrer Arbeit unterstützen. Trotzdem werden die Roboter den Recruitern noch lange nicht den Rang ablaufen. Insbesondere Im Personalwesen ist und bleibt der Verzicht auf das Zwischenmenschliche undenkbar
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