Mensch versus Maschine – künstliche Intelligenz und Big data machen dem Recruiter Konkurrenz. Vorbei mit langem Vorselektieren und Warten – wenn der Algorithmus in Nullkommanichts die Top-Auswahl geeigneter Kandidaten präsentiert, profitieren die Unternehmen und Kandidaten gleichermaßen.
Immer mehr Prozesse werden automatisiert und Menschen durch Maschinen ersetzt. Algorithmen brillieren in Hauptrollen, wenn es darum geht, Inhalte auszuwählen und Wahrscheinlichkeiten zu errechnen. Sie sind die Stars beim Vorhersagen von Kaufentscheidungen und Zusammenbringen von Bewerbern und Unternehmen. Ihre Waffe: die Zuverlässigkeit in Sachen Neutralität und Schnelligkeit.
Bewertung ohne Vorurteile
Wie die Studie Recruiting Trends 2017 der Universität Bamberg zeigt, sind deutsche Unternehmen und Personalberatungen dem Robot-Recruiting gegenüber immer aufgeschlossener. Unternehmen wissen um die Vorteile der neuen Technologien. Und auch die Bewerber haben nichts dagegen, wenn sie bei der Jobsuche anstatt mit Menschen zunächst mit sogenannten “Bots” kommunizieren. Im Gegenteil, viele halten die Auswahl via Algorithmen für fairer und unvoreingenommener als die durch menschliche Personaler.
Fakten anstatt Semantik
Matching-Plattformen ist es gelungen, eine Algorithmus-Technologie zu entwickeln, die Bewerberdaten so analysiert, wie es auch erfahrene Recruiter tun würden. Der Algorithmus garantiert dabei vollkommene Neutralität. Die Software bewertet ohne Vorurteile. So sehr sich Personaler auch darum bemühen: Kein Mensch ist frei von Ressentiments. Häufig, wenn auch unbewusst, beeinflusst der Sympathiefaktor die Vorauswahl. Die Algorithmen agieren hingegen verlässlich im Sinne des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes. Ihnen sind Haarfarbe, Hautfarbe, Geschlecht und Ethnie der Bewerber vollkommen egal. Die mit den faktisch besten Kompetenzen bleiben im Rennen. Bei einer “menschelnden” Vorauswahl wären sie vielleicht auf der Strecke geblieben.
Die maschinelle Auslese ist schneller als jeder Recruiter
Während erfahrene Personaler rund 30 bis 60 Sekunden für den Lebenslauf benötigen, scannen Roboter die Bewerbungsunterlagen in unter einer Sekunde. Immer, an jedem Tag, zu jedem Zeitpunkt arbeitet der technische Assistent auf demselben Niveau. Er wird nie krank, hat nie einen schlechten Tag oder Leistungsschwankungen. Das Roboter-Recruiting spart Zeit und Geld. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Personaler regelrecht in Datenmengen aus sozialen Netzen, detaillierten Profilen und vielen ungeeigneten Bewerbungen zu ertrinken drohten. Sobald eine Stellenanzeige auf den mehr als 250 Jobbörsen erschien, brach das Chaos über sie herein. Und die Abteilungsleiter, die dringend neues Personal brauchten, mussten sich gedulden. Mit der maschinellen Vorauswahl wird man heute dieser Fluten Herr, nicht nur im quantitativen, vor allem auch im qualitativen Sinne. Job-Matching macht den feinen Unterschied: Der Recruiter mit dem wachsamen Auge findet unter den vielen Bewerbern vielleicht den passenden Kandidaten. Der Algorithmus findet ihn definitiv!
Eine glückliche Begegnung: War for Talents trifft auf digitale Transformation
Aus der Personalgewinnung ist Job-Matching heute nicht mehr wegzudenken. Es kommen zwei Dinge zusammen, die dem Thema eine größere Bedeutung verleihen. Erstens wird es immer schwieriger, passendes Personal zu finden. Ein demografisches Problem, das sich durch die immer stärker ausdifferenzierten Anforderungen potenziert. Als hätte man sie gerufen, gesellt sich zu diesem Problem die Digitalisierung. Sie kommt mit Macht und bringt wertvolle Technologien mit, die entscheidende Dienste beim Recruiting abdecken. Die Entwicklung ist dynamisch. Sukzessive werden Algorithmen einen großen Teil der gegenseitigen Suche unterstützen und vielleicht sogar irgendwann ganz übernehmen.
Recruiting im Wandel
Wir werden in gar nicht allzu ferner Zukunft eine Welt erleben, in der Bots einen beträchtlichen Teil des “Zueinanderfindens” von Unternehmen und Mitarbeitern autonom untereinander aushandeln. Das Lesen hunderter Stellenanzeigen und das Schreiben dutzender Bewerbungen wird dann genauso der Vergangenheit angehören wie das Sichten tausender Bewerbungen oder das Führen unzähliger Job-Interviews.
Brauchen Roboter Fingerspitzengefühl?
Sie bräuchten es, haben es aber nicht. Deswegen können Algorithmen Personaler und Headhunter nicht ersetzen, nur maßgeblich unterstützen. Robot Recruiting ist eine wertvolle Zeitersparnis bei der Personalsuche, funktioniert aber nur, wenn ein Mensch die Algorithmen mit den richtigen Daten füttert. Das Unternehmen muss genau wissen, welchen Kandidaten es sucht. Ohne stimmiges Kandidatenprofil und das nötige menschliche Fingerspitzengefühl finden auch Roboter keine geeigneten Mitarbeiter.
Branchenspezifisch matcht es sich besser
Je branchenspezifischer die Job-Matching-Plattform, desto größer der Erfolg. Wenn Karrierewünsche mit Stellenbeschreibungen abgeglichen werden, müssen die Parameter stimmen. Inhaltlich und emotional sollten sie eine hohe Relevanz für Kandidaten und Unternehmen haben. Besonderheiten bezüglich Markt, Jobs und Karriereentwicklungen müssen sich wiederfinden. Jede Branche tickt anders. Die Logistik benötigt in ihrer Beschaffenheit sogar im besonderen Maße eine sensible Handhabe. Die feingliedrigen Verästelungen der unterschiedlichen Jobprofile und der dynamische Wandel der Berufsfelder müssen von erfahrenen Branchenkennern berücksichtigt werden.
Maßgeschneiderte Vorauswahl
Mit 15 Jahren Branchenexpertise weiß das Team von BirdieMatch um die Spezifitäten. Kontinuierlich studiert es den Logistik-Markt, erarbeitet Studien (jüngst den Gehaltsreport 2018) und reflektiert Stimmungen am Markt. Nur wenn der Fragenkatalog zeitgemäß auf die Bedürfnisse der Unternehmen und der Bewerber zugeschnitten ist, hat die digitale Verkupplung Erfolg. BirdieMatch weiß, welche Parameter wichtig sind und deckt diese in ihrem Profiling konsequent ab. Von Fachkompetenz über Karriereentwicklung bis hin zu Work-Life-Balance und Unternehmenswerten – entscheidend für das Finden des idealen Mitarbeiters ist eine umfassende, vor allem relevante Datenbasis. Auf dieser Grundlage gleicht der Matching-Algorithmus die Daten elektronisch ab und führt gezielt passende Bewerber und Firmen per einfachem Klick zusammen. Job-Matching vereint Schnelligkeit und Passgenauigkeit und gestaltet die Suche nach dem Traumkandidaten dynamischer und effizienter. In dieser Komplexität und vor dem Hintergrund des sich dynamisch wandelnden Marktes stoßen herkömmliche Methoden schnell an ihre Grenzen.
Die Grenzen des Algorithmus …
… sind da, wo es um das große Finale geht. Wenn die Top-Auswahl bestimmt ist, wenn die auserkoren sind, die nicht nur fachlich matchen, sondern deren Persönlichkeit zur Firmenkultur passt. Nun liegt es an den Einstellern, die Chemie zu testen, den für die Technik nicht sichtbaren Unschärfen und Potenzialen zu begegnen und Entscheidungen zu treffen. Dann verlässt man sich auf den letzten Metern auf das Bauchgefühl. Das hat viel mit Intuition, Erfahrung, Interaktion und Menschenkenntnis zu tun – kein Matching-Roboter wird es schaffen, dies adäquat zu imitieren.
… als wäre es ein Leichtes
Bis zu dieser Endauswahl überspringt der Algorithmus wie ein kraftvolles Pferd ein riesiges Hindernis als wäre es ein Leichtes. Bis hier zählen Fakten, Kompetenzen, Wünsche, Vorstellungen, Referenzen und Erfahrungen und natürlich im Ergebnis die Matching Points als entscheidendes Auswahlkriterium. In Sekunden wählt der Algorithmus aus diesen unzähligen Daten passgenaue Kandidaten aus. Nach der Pflicht kommt die Kür. Jetzt geht es um Empfindungen und Persönlichkeit. Die fleißigen Algorithmen machen die Vorarbeit und schaffen damit den Raum für das menschliche Finale. Sie und die Personaler sind keine Konkurrenten, sondern ideale Assistenten. Über dieses Teamwork sind die Unternehmen dankbar. Ein Großteil der Arbeit wird ihnen heute abgenommen und wertvolle Zeit gespart. Mit der Sicherheit, nun wirklich passgenaue Kandidaten vor sich zu haben, können sie bei der finalen Entscheidung nichts mehr falsch machen.
Menschenkenntnis entsteht nicht, wenn Bewerber als sich selbst “verkaufende” “Fakten”träger erst von Algorithmen, dann von Recruitern wahrgenommen werden. Aus Industrie 4.0 kennt man den “Digitalen Zwilling” – leider ist der Digitale Bewerber-Zwilling nicht eindeutig/objektiv erkennbar. – Ich bin überzeugt, für bestimmte (Prozess-integrierte) Jobkategorien kann der Einsatz von Algorithmen Zeit sparen. Mir fehlt ein Hinweis für welche Jobkategorien geeignete Algorithmen noch nicht vorliegen – oder ist dann die Empfehlung, einen Head-Hunter einzuschalten? Egal welchen Weg man beschreitet – im Falle einer Fehlbesetzung ist der Recruiter exculpiert!! – Gibt es Algorithmen, die die Profile der zukünftigen engen Mitarbeiter des Bewerbers in die Matching-Analyse einbeziehen? Das wäre doch eigentlich dem digitalen Zeitgeist entsprechend konsequent. Oder?
Interessanter Artikel. Allerdings schwer zu glauben, dass eine Maschine einen wirklich guten und erfahrenen Headhunter ersetzen kann…