Qualität statt Volumen – in der Kontraktlogistik setzt sich ein neues Selbstverständnis durch, das mit höherwertigen, anspruchsvollen Services punktet. Der Trend zum Outsourcing ist ungebrochen. Die Dienstleistungen gehen weit über Transport und Lagerung hinaus und erreichen heute ein neues Niveau. Handelsunternehmen konzentrieren sich zunehmend auf ihre Kernkompetenzen, reduzieren die Produktionstiefe und geben Logistikern neuen Raum, enger mit ihnen zusammen zu arbeiten. Schon längst ist der reine Transport nur eine Oktave auf der Logistik-Klaviatur. Es entsteht ein neues Miteinander. Logistikdienstleister und Auftraggeber haben jeweils ihre eigenen Aufgabengebiete, die sich jedoch wechselseitig beeinflussen. Sie arbeiten eng verzahnt und befinden sich in ständiger Transformation. Das Ying und Yang dieser Partnerschaft funktioniert nur, wenn sich die Handelsunternehmen auf kompetente Partner verlassen können. Je mehr sie sich aus der Produktion und der Weiterverarbeitung ihrer Ware zurückziehen, desto wichtiger ist die Verlässlichkeit der Business Partner, die diese Aufgaben übernehmen.
Vertrauen und Branchen Know-how als Erfolgsfaktoren
Kontraktlogistiker werden immer häufiger zu einem integrierten Bestandteil industrieller Fertigungsprozesse. Woran liegt es, dass Handelsunternehmen ihren Logistikpartnern Aufgabengebiete anvertrauen, die eine solch spezifische Handhabung erfordern? Die Antwort ist ein Konglomerat aus Vertrauen, gemeinsamem Wachsen und spezifischem Know-how. Nichts, was von heute auf morgen entsteht, nichts was man nach einem Schema F entwickelt. Viele Logistikunternehmen begreifen immer mehr, dass weniger mehr ist, beziehungsweise weniger mehr wird. Nicht schnell ganz viel, sondern langsam hinein- und zusammenwachsen, so das Credo vieler Kontraktlogistiker.
Organisch wachsen durch langjährige Kundenbeziehungen
Anstatt auf mehreren Hochzeiten zu tanzen, lohnt sich der Fokus auf einen Auftrag oder eine Branche. Vertrauen, Expertise und Know-how wollen langsam aufgebaut werden. Von jedem erfolgreichen Projekt profitieren die Beziehung zum Kunden und das eigene Know-how. Es braucht Zeit, um die Grundlage für ein dynamisches Miteinander und ein ungebremstes Vertrauen zu schaffen. Der Kunde muss das Gefühl haben, dass wir immer ein offenes Ohr haben, dass wir Prozessoptimierung im Fokus haben, dass wir die gleichen Ziele erreichen wollen. Die gemeinsam erlangte Kompetenzerweiterung verbindet zusätzlich. So bereiten wir kontinuierlich den Nährboden für ausgelagerte, immer komplexere kontraktlogistische Projekte. Stück für Stück in eine Aufgabe hineinzuwachsen, ist das beste Fundament für ein erfolgsorientiertes Miteinander.
Vertrauen ist wichtiger als Zertifikate
Ressourcen mit höchster Spezifikation und Qualifikation können den Erfolg von vielschichtigen Abwicklungen in Branchen wie Pharma-, Automobil- und Lebensmittelindustrie gewährleisten. Vorgaben in Form von Zertifizierungen, ISO-Richtlinien und Audits sind zum einen Pflicht. Zum anderen helfen sie, den Level auf einem hohen Niveau zu halten. Die beste Auszeichnung und die besten Noten bringen jedoch nichts, wenn zwischen Auftraggeber und Dienstleister keine vertrauensvolle Verbindung besteht. Das perfekte Paket ist maximales Know-how in allen Spezifikationen und die darauf aufbauende individualisierte Logistiklösung, eingebettet in eine vertrauensvolle geschäftliche Partnerschaft. Für moderne Logistikunternehmen ist ein professionelles Beziehungsmanagement heute einer der wichtigsten Stellhebel in der Vertriebs- und Marketingstrategie.
Qualität als Konstante
Von Rohwaren bis Auslieferung, von Halbfertigzeugen bis Montageversorgung – wer mit seinem Kunden auf einer Wellenlänge schwimmt, hat beste Voraussetzungen, die Wertschöpfung zu optimieren und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Ein über Jahre gewachsenes Arbeitsverhältnis öffnet Spielräume für eigenverantwortliches Handeln. In vielen Situationen entlang der Supply Chain ein Vorteil, der nicht zu verachten ist. Von der Produktion bis zur Auslieferung übernehmen Kontraktlogistiker vielseitige Aufgaben, wie Umsetzung von IT-Lösungen, Vertragswesen, Produktion, Disposition, Lagerhaltung oder Versand. Je feinteiliger und anspruchsvoller die Themen, desto wichtiger ist der enge Kontakt zum Auftraggeber inklusive einer unkomplizierten Kommunikation auf kurzem Weg. Grundregel Nr. 1: Nur wenn Qualität und Vertrauen stimmen, kann man in Zukunft Auftragsvolumen und Komplexität steigern. Auch wenn man unternehmerisch getrennt agiert, das Gefühl, im Team zu arbeiten, sollte dominieren.
Über Yeliz Kavak-Küstner
Yeliz Kavak-Küstner ist Leiterin Marketing, PR & New Business bei pfenning logistics, einem der führenden Kontrakt- und Handelslogistiker in Deutschland. Seit 2012 im Unternehmen hat die studierte Sprach- und Kulturwissenschaftlerin zahlreiche Maßnahmen zur Neuausrichtung des Logistikers realisiert, darunter eine Employer Branding-Kampagnen für Lkw-Fahrer und die Positionierung eines Logistikzentrums nach DGNB Platin-Standard. Erste Logistik-Station in ihrer Marketingkarriere war das Unternehmen GEODIS. Für GEODIS Deutschland hat sie die Marketingkommunikation als eigene Abteilung aufgebaut.
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