Die Lieferkette und das Supply-Chain-Management gehören zu den wichtigsten Aufgaben der Unternehmensführung, denn nur wenn die Lieferkette nicht unterbrochen ist und der Nachschub an Rohstoffen und Bauteilen, Halbfertig- und Endprodukten sowie von Informationen nicht ins Stocken gerät, können Produkte und Dienstleistungen fristgerecht hergestellt werden. Wie in vielen anderen Unternehmensbereichen haben die Digitalisierung und die Verbreitung des Internets in den letzten Jahren beim Management der Lieferkette zu deutlichen Veränderungen geführt. Längst ist vom Supply-Chain-Management 2.0 die Rede, das sich auf die neuen Computer- und Netzwerktechniken stützt.
Bestände digital verwalten
Eine der zentralen Aufgaben des Lieferketten-Managements besteht zunächst darin, die eigenen Bestände zu kennen und zu überwachen, um daraus schließlich den Bedarf zu ermitteln. Diese Informationen einerseits sind grundlegend, um Einkauf von Rohstoffen, Bauteilen oder Halbfertigprodukten zu veranlassen oder Produktion von Zwischenprodukten im eigenen Unternehmen anzustoßen. Früher waren aufwendige, personalintensive Kontrollen der eigenen Lagerbestände notwendig. Dank digitaler Technik können Lagerbestände heute automatisch erfasst werden. Sobald beispielsweise Rohstoffe das Lager verlassen, kann mithilfe verschiedener Sensoren der Abgang erfasst werden – der aktuelle Lagerbestand ist daher zu jedem Augenblick bekannt.
Durch die ständige Überwachung ist es zugleich möglich, verlässliche Aussagen über die Zukunft zu treffen. Das bedeutet, dass mithilfe der digitalen Technik ziemlich genau berechnet werden kann, wann die jetzigen Bestände aufgebraucht sein werden. Dabei fließt nicht nur der aktuelle Verbrauch in die Berechnung ein. Auch Erwartungen über die Geschäftsentwicklung, saisonale Schwankungen oder die Prognosen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Informationen über das Kundenverhalten lassen sich einbeziehen. Je mehr Informationen vorliegen, desto besser ist die Vorhersage.
Automatisierung von Bestellungen und Lieferungen
Die Informationen über den aktuellen Lagerbestand und die zukünftigen Erwartungen können zugleich dazu verwendet werden, die Bestellungen und Lieferungen von Nachschub zu automatisieren. Sobald der Lagerbestand unter eine bestimmte Schwelle sinkt oder sich herausstellt, dass die Lagerbestände in einer bestimmten Zeit verbraucht sein werden, schlagen die heute verbreiteten Systeme zum Lieferketten-Management Alarm oder lösen automatisch Bestellungen aus. Somit kann sichergestellt, dass stets genügend Roh- und Hilfsstoffe sowie Zwischenprodukte vorhanden sind. Die Zeiten, in denen die Produktion ausgesetzt werden muss, weil kein Material mehr vorhanden ist, gehören damit endgültig der Vergangenheit an.
Gleichzeitig können durch die genaue Erfassung der Bestände und der Voraussage über die Entwicklung die Lagerbestände als solche deutlich reduziert werden, weil für den rechtzeitigen Nachschub gesorgt ist. Somit lassen sich deutliche Kosten bei der Lagerhaltung sparen.
Lieferkette-Management in der Zukunft
Mit dem heute erreichten Technikstand ist bereits eine deutliche Verbesserung des Managements der Lagerbestände und der Lieferkette eingetreten. Wie in anderen Bereichen der digitalen Entwicklung wird es auch in diesem Bereich in den nächsten Jahren weitere Verbesserungen geben. Experten erwarten vor allem, dass in den nächsten Jahren die Vernetzung von Kunden und Abnehmern, Produzenten und Zulieferern deutlich verstärken und verbessert wird. Denn so akkurat viele Unternehmen die eignen Lagerbestände verwalten können, so wenig haben sie bisher Einfluss auf andere Unternehmen. Die Vorteile, die sich aus dem digitalen Management der Lieferkette für das eigene Unternehmen ergeben, kommen aber im Zusammenspiel und in der Vernetzung mit anderen Unternehmen besonders gut zur Geltung.
Dieser Artikel wurde von Daniel Fritsch von EazyStock, Software zur profesionellen Lagerbestandsoptimierung und Lieferkettenmanagements, veröffentlicht.
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