Transportmanagement ist einer der wichtigsten Faktoren für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik. Die grundlegende Frage lautet: Wie lässt sich der Transport etwa von Rohstoffen und Waren derart optimieren, dass die damit einhergehenden Umweltbelastungen minimiert werden? Leistungsstarke digitale Lösungen spielen angesichts der Komplexität von Supply Chains eine Schlüsselrolle. Das Gute ist, dass Nachhaltigkeit und Effizienz dabei Hand in Hand gehen: Investitionen in eine nachhaltige digitale Supply Chain optimieren die Prozesse derart, dass sie oft auch wirtschaftlicher ablaufen. Das ist – gerade, aber nicht nur in der derzeitigen Krisensituation – ein wichtiger Aspekt, der vielen Unternehmen vielleicht noch nicht genügend bewusst ist.
Nachhaltigkeit lohnt sich auch fürs Unternehmen
In einer im Jahr 2018 von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) durchgeführten Umfrage haben praktisch alle Befragten zugestimmt, dass Nachhaltigkeit eine Rolle in ihrem Unternehmen spiele: Als Grund, sich um mehr Nachhaltigkeit zu bemühen, gaben 75 Prozent der Befragten an, dass sie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden möchten, acht Prozent nannten Imagegründe. Doch nur 17 Prozent möchten sich nachhaltiger verhalten, weil sie es als Grundlage von langfristigem wirtschaftlichem Arbeiten sehen. Hier könnte sich ein grundlegender Wandel anbahnen: Denn mit der Digitalisierung öffnen sich Wege zu mehr Nachhaltigkeit, die sich auch wirtschaftlich lohnen. Höchste Zeit also, Nägel mit Köpfen zu machen. Aber wie?
Transportmanagement steht nicht alleine
Schlagworte wie Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz oder Cloud-Computing sind in aller Munde, doch in der Praxis stehen wir bei der Digitalisierung von Transportketten noch ganz am Anfang. Um wirklich effizient und nachhaltig zu sein, muss eine Supply Chain über alle Stufen hinweg transparent und vernetzt sein. Wenn wir nur einzelne Elemente, etwa nur die Lagerverwaltung oder den Transport betrachten, können wir nicht sicher sein, ob wir wirklich den richtigen Hebel betätigen oder den Bereich verbessern, der den größten positiven Einfluss auf den Gesamtprozess hat. Daher kann die Optimierung des Transportmanagements nur ein Teil des Puzzles sein. Nichtsdestotrotz ist es eine zentrale Aufgabe.
Nachhaltiges Transportmanagement und die Auswahl des richtigen Logistikdienstleisters
Es gibt bereits vorgefertigte digitale Lösungen, die innerhalb einer automatisierten Lieferkette den Aufwand und die Kosten für den Warentransport reduzieren. Diese Lösungen lassen sich individuell an die spezifischen Erfordernisse im Unternehmen anpassen, um den Material- und Warenfluss zu optimieren und unnötige Transporte einzusparen. Beispielsweise lässt sich durch eine digitale, genau an den unternehmensspezifischen Bedarf angepasste Planung und Steuerung des Fuhrparks erreichen, dass alle Fahrzeuge optimal eingesetzt werden und durch die Reduktion von Leerfahrten weniger CO2 ausgestoßen wird. Bei der Auswahl von Transportdienstleistern lässt sich durch die Entscheidung für Unternehmen mit umweltfreundlichen Lösungen im Angebot der CO₂-Fußabdruck beträchtlich verkleinern.
Ein weiterer wichtiger Faktor in Sachen Effizienz und Nachhaltigkeit im Transportmanagement ist die Skalierbarkeit. Moderne Transportmanagementlösungen passen sich flexibel an das Wachstum eines Unternehmens an. Dadurch sind keine zusätzlichen Tools notwendig und weitere Einarbeitungszeiten für Mitarbeiter bleiben aus.
Exakte Planung spart Ressourcen
Um nicht etwa durch ungenutzten Raum im LKW Platz und Ressourcen zu verschwenden, sollten Auftragserfassung, Planung und Durchführung sowie Frachtkostenabwicklung gemeinsam in einem System erfasst werden. So kann die Auftragsverwaltung lieferbasiert und effizient erfolgen und Frachtkosten, Kraftstoff, Platz und Manpower eingespart werden. Sie minimieren gleichzeitig die Kosten und den CO2-Ausstoß.
Neben der sicherlich zentralen Aufgabe, im Sinne einer gesellschaftlichen Verantwortung Ressourcen zu schonen, bringt die Digitalisierung der Supply Chain im selben Zuge zahlreiche Chancen, Prozesse zu optimieren und damit auch die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Jetzt liegt es an uns, diese Möglichkeiten zu nutzen und gemeinsam in Richtung einer nachhaltigen, digitalen Welt zu steuern.
FAZIT
Die IT-Systeme unterstützen im Grunde genommen jede Art der Prozessgestaltung. Man kann sie nachhaltig gestalten, aber es passiert nicht von alleine. Es gilt, die Unternehmensstrategie unter ökonomischen Aspekten auszurichten und alle Entscheidungen am Kriterium der Nachhaltigkeit zu messen. Oft gibt es nachhaltige und nicht-nachhaltige Alternativen. Das zeigt etwa das Beispiel der Transportdienstleister, die je nach Firmenphilosophie mehr oder weniger auf die Umweltfreundlichkeit ihres Angebots achten. Vielleicht ist aber auch ein grundsätzliches Umdenken beim Transportmanagement maßgeblich, wie etwa die Verlegung von Frachten auf den Schienenverkehr – auch damit ist die Umweltbilanz nachhaltig beeinflussbar!
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