Immer striktere Nachhaltigkeitsregulierungen verlangen von Unternehmen der Transport- und Logistikbranche zunehmend ambitionierte Dekarbonisierungsziele und präzise Nachweise über die Reduktion von CO2-Emissionen. Wir beleuchten für Sie kurz drei wichtige Richtlinien für den EU-Raum, die Entscheider 2025 unbedingt im Blick haben sollten: Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), ReFuelEU Aviation sowie FuelEU Maritime.
Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Worum geht es?
Die CSRD baut auf der Richtlinie zur Non-financial Reporting Directive (NFRD) auf und führt verpflichtende Berichtsanforderungen über Nachhaltigkeitsmaßnahmen nach EU-Standards ein. Sie verlangt einen ganzheitlichen Berichtsrahmen innerhalb der Kategorien Environmental, Social and Governance (ESG) und basiert größtenteils auf qualitativen Informationen.
Wen betrifft es?
Für Geschäftsjahre ab dem 1.1.2024 gilt die Reporting-Verpflichtung für alle Firmen, welche bereits die NFRD-Kriterien erfüllen. Ab 2026 müssen auch große Unternehmen rückwirkend für das Jahr 2025 berichten, auf die zwei der drei folgenden Kriterien zutrifft: mehr als 250 Mitarbeitende, mindestens 50 Millionen Euro Umsatz oder 25 Millionen Euro Bilanzsumme. Ein Jahr später sind dann auch kleine und mittlere Unternehmen betroffen.
Aktueller Stand:
Die CSRD sollte bis zum 6. Juli 2024 in allen EU-Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden.
ReFuelEU Aviation
Worum geht es?
Die EU-weite Verordnung verpflichtet die Luftfahrtindustrie ab dem 1. Januar 2025, nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) schrittweise einzusetzen, um die globalen CO₂-Emissionen zu reduzieren. Dann müssen die Airlines mindestens zwei Prozent ihres Treibstoffbedarfs im Euro-Raum mit SAF decken. Bis 2050 ist in einem Mass-Balancing-Ansatz ein schrittweiser Anstieg auf 70 Prozent vorgesehen.
Wen betrifft es?
Fluggesellschaften und Kraftstofflieferanten in der EU – maßgeblich sind Flüge innerhalb beziehungsweise Interkontinental-Flüge mit Start in der EU betroffen. Die Mitgliedstaaten legen Geldbußen für die Nichteinhaltung fest und sind für deren Durchsetzung verantwortlich.
EU-Flughäfen mit einem Passagieraufkommen von über 800.000 Passagieren oder einem Frachtvolumen von mehr als 100.000 Tonnen pro Jahr müssen die Betankung von SAF ermöglichen (Ausnahmen gelten für kleine, abgelegene Flughäfen). Idealerweise sollten sie auch eine alternative Versorgung am Boden zum Beispiel mit Strom oder Wasserstoff einrichten.
Aktueller Stand:
Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) betrug der Anteil von SAF an der globalen Flugkraftstoffproduktion im Jahr 2024 rund 0,3 Prozent – die europäischen Carrier müssten ihre Quote somit fast um den Faktor 7 steigern, um den gesetzlichen Bestimmungen der ReFuelEU Aviation zu entsprechen.
FuelEU Maritime
Worum geht es?
Diese EU-weite Regelung tritt ebenfalls am 1. Januar 2025 in Kraft und zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen im maritimen Sektor bis 2050 um 80 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2020 zu senken. Seefracht macht rund drei Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen aus.
Schiffseigentümer und -betreiber müssen künftig zunehmend Schweröl durch sauberere und deutlich teurere Kraftstoffe wie Liquified Natural Gas (LNG), Bio-Schiffsdiesel auf der Basis von Used Cooking Oil (UCO) oder tierischen Fettabfällen und E-Methanol für Frachtschiffe mit mehr als 5.000 BRZ (Bruttoraumzahl) ersetzen.
Wen betrifft es?
Reeder, Betreiber und Schiffskraftstoffanbieter in der EU. Bei Nichteinhaltung drohen Geldbußen und Handelsbeschränkungen für nicht-konforme Schiffe in EU-Häfen.
Aktueller Stand:
Der Wechsel zu alternativen Kraftstoffen erfordert hohe Investitionen in die Schiffsflotte und Infrastruktur der Häfen. Diese Kosten werden von den Reedereien über steigende Frachtraten umgelegt. Mehrere Container-Linienreedereien haben eine Erhöhung ihrer entsprechenden Ratenzuschläge zum 1. Januar 2025 angekündigt.
Fazit
Die wachsenden regulatorischen Anforderungen sind eine Herausforderung, aber auch eine Chance für die Logistikbranche, sich als Vorreiter im Klimaschutz zu positionieren. Wer frühzeitig handelt, vermeidet Strafen und stärkt gleichzeitig seine Wettbewerbsfähigkeit.
shipzero unterstützt Unternehmen dabei, diese Anforderungen zu erfüllen, indem wir Lösungen für präzise Emissionsmessungen und -reduktionen bereitstellen. Gemeinsam schaffen wir die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft.
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