Aus den BVL Trends und Strategien 2017 war herauszulesen, dass zu den größten Herausforderungen der Unternehmen in der Logistik Kostendruck und Personalmangel zählen. Es ist zu erwarten dass diese Effekte durch die zunehmende Digitalisierung eher noch zu- als abnehmen werden.
Beispielsweise nahm die Zahl der Anzeigenschaltungen für Personalsuche zu. Im Januar 2018 lag sie um satte 13,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das zeigt der aktuelle Index Anzeigendaten zur Internet und Mediaforschung. Der Zuwachs sei im Bereich Transport und Logistik am größten (plus 43 Prozent). Da die Situation auf dem Stellenmarkt zunehmend schwieriger wird, sei die Einstellungsquote dennoch zurück gegangen. Am schwersten zu besetzen seien Positionen in Thüringen, Sachsen und Bayern. (Quelle LZ vom 12. März 2018)
Natürlich ist Kostendruck – mehr oder minder – immer ein Thema gewesen und diesem Umstand wird u.a. auch überall dort, wo Maschinen im Einsatz sind, durch mehr Automatisierung und Digitalisierung (Industrie 4.0) seit langem Rechnung getragen.
Durchlaufzeit, Reichweite, Lagerumschlagshäufigkeit, Wiederbeschaffungszeit, Termintreue, Lieferbereitschaftsgrad, Fehllieferquote und Reklamationsquote sind entscheidende Kennzahlen der Logistik, die insbesondere durch die Mitarbeiterzufriedenheit und die Produktivität der Mitarbeiter beeinflusst werden.
Ausreichende und nachhaltige Antworten auf den zunehmenden Mangel an Fachkräften – häufig auch einhergehend mit einer relativ hohen Fluktuationsquote – wurden allerdings bisher selten gefunden. Dies gilt vor allem für die oft noch sehr personalintensiven Bereiche Lager und Umschlag bei klassischen Logistikdienstleistern genauso wie in der Industriellen Kontraktlogistik (Produktion/Fertigung), bei Terminaldiensten und in der Konsumgüterdistribution.
In diesen Segmenten sind die Auftragseingänge häufig sehr volatil und daraus ergeben sich dann sehr stark schwankende Personalbedarfe. Zur Vermeidung von Über- wie Unterkapazitäten ist es erforderlich, komplexe und teilweise heterogene Arbeitszeitmodelle zu betreiben. Wenn dann noch dazu kommt, dass ein Unternehmen viele Standorte in unterschiedlichen Bundesländern oder gar Ländern besitzt, kann man davon ausgehen, dass dort unterschiedliche Ferienzeiten, Feiertage und ggf. auch lokale Betriebsvereinbarungen vorhanden sind.
Diese Gegebenheiten machen die Planung des Personals schwierig und teilweise ineffizient. Die Erstellung von Bedarfsprognosen auf Basis von Forecastdaten führt dazu, dass die Personalplanung sich der tatsächlichen Bedarfskurve stärker annähert und somit die Produktivität signifikant steigert. Hier wird in Projekten eine durchschnittliche Forecastgenauigkeit von 90-95% – in Abhängigkeit von saisonalen Einflüssen und anderen Ereignissen – erzielt. Unternehmen, die daraus entsprechende Maßnahmen ableiten, steigern ihre Produktivität um bis zu 18% und reduzieren den administrativen Aufwand in der Personalplanung um bis zu 80%.
Fachkräfte des Arbeitsmarktes von heute und morgen erwarten von Ihren Arbeitgebern, dass diese auf ihre Wünsche und Bedürfnisse besser eingehen. Diese Wünsche und Bedürfnisse sind genauso individuell wie die Lebensentwürfe verschieden sind.
Wer den Kampf um die Talente von morgen gewinnen will ist gut beraten, so gut wie möglich auf diese unterschiedlichen Lebenssituationen mit verschiedenen Arbeitsverträgen und Arbeitszeitmodellen flexibel einzugehen.
Eine Personaleinsatzplanung mit Beteiligung der Mitarbeiter und Schaffung von mehr Transparenz ist hier ein gangbarer Weg.
Moderne Software zur Personaleinsatzplanung und zum Workforcemanagement sind hierfür unterstützende Werkzeuge, um das Personal einfach und effizient zu planen und um für mehr Transparenz und Gerechtigkeit für die Mitarbeiter zu sorgen.
Speziell in der Logistik ist es häufig erforderlich, auch kurzfristig und flexibel für die Disposition, durch Anpassungen von Forecastdaten und Bedarfsprognosen, zu reagieren. Dies sollte also jederzeit durch den Anwender möglich sein.
Eine zukunftsfähige Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine performante Bearbeitung aller Planungsaufgaben, unter Berücksichtigung von Historien- und Prognosedaten, mit SOLL-IST Abgleich auf mobilen und im Netzwerk eingebundenen Endgeräten, ermöglicht und für Multi-User, Multi-Contracts und Multi-Shift Konzepte, verwendbar ist.
Die infrastrukturellen Voraussetzungen sollten mandantenfähig sein und zur Entlastung der internen IT sollten auch Teil- und Vollbetriebskonzepte vom Hersteller angeboten werden.
Dies ist nur ein erster kurzer Exkurs in dieses Thema, um Denkanstoß zu sein und eine Diskussion in der BVL anzuregen. Für weiterführende Fragen stehen wir gerne mit Best-Practice Ansätzen zur Verfügung.
Dieser Artikel wurde von Rainer W. Heymann von Interflex Datensysteme GmbH, veröffentlicht.
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