SAP Digital Manufacturing (SAP DM) ist eine umfassende Lösung, die darauf abzielt, die Fertigungsprozesse durch den Einsatz moderner Technologien und integrierter Systeme zu optimieren. Diese Lösung unterstützt Unternehmen dabei, ihre Produktionsabläufe effizienter und transparenter zu gestalten, indem sie Echtzeitdaten und Analysen nutzt, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Produktivität zu steigern.
SAP DM ist eine Manufacturing Execution System (MES)-Lösung, die speziell entwickelt wurde, um nachhaltige und risikoresiliente Fertigungsprozesse zu unterstützen. Die Lösung basiert auf einer ressourceneffizienten Industrie 4.0-Strategie und bietet eine Vielzahl von Funktionen, die darauf abzielen, die Produktionsleistung zu verbessern und die Betriebskosten zu senken[1].
Zu den Hauptmerkmalen von SAP Digital Manufacturing gehören:
- Echtzeit-Transparenz: Die Lösung bietet umfassende Einblicke in die Produktionsprozesse sowohl auf der Management- als auch auf der Betriebsebene. Dies ermöglicht es den Unternehmen, schnell auf Veränderungen zu reagieren und die Produktionsqualität zu überwachen.
- Leistungsstarke Analysen: Durch die Integration von fortschrittlichen Algorithmen und maschinellem Lernen können Unternehmen die Ursachen von Produktionsproblemen schneller identifizieren und beheben[1].
- Verbesserte Bedienerproduktivität: Mit Hilfe von maschinellem Lernen und visueller Inspektion können Bediener ihre Aufgaben effizienter und genauer ausführen[1].
- Integration mit SAP S/4HANA und SAP ERP: SAP Digital Manufacturing lässt sich nahtlos in bestehende ERP-Systeme integrieren, um eine konsistente und harmonisierte Datenbasis zu gewährleisten[1].
Integration in SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM)
Die Integration von SAP Digital Manufacturing in SAP EWM ermöglicht eine nahtlose Verbindung zwischen den Fertigungs- und Lagerprozessen. Diese Integration bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine verbesserte Materialverfügbarkeit, optimierte Lagerprozesse und eine erhöhte Transparenz entlang der gesamten Lieferkette[2].
Vorteile der Integration
- Effiziente Materialbereitstellung: Durch die Integration können Produktionsaufträge direkt mit den Lagerbeständen abgeglichen werden, was eine präzise und zeitgerechte Materialbereitstellung sicherstellt[3].
- Transparente Lagerprozesse: Die Integration ermöglicht es, den Status von Materialanforderungen und Lagerbewegungen in Echtzeit zu verfolgen. Dies verbessert die Transparenz und reduziert die Wahrscheinlichkeit von Engpässen oder Überbeständen[3].
- Optimierte Produktionsplanung: Mit der Integration können Produktionspläne und Lagerbestände besser aufeinander abgestimmt werden, was zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen führt[3].
Technische Umsetzung
Die technische Umsetzung der Integration zwischen SAP DM und SAP EWM erfolgt durch die Nutzung von standardisierten Schnittstellen und Integrationsszenarien. Hierbei werden sowohl Transaktionsdaten als auch Stammdaten und Maschinendaten zwischen den Systemen ausgetauscht[2].
Ein zentrales Element der Integration ist die Nutzung der Manage Staging 2.0 App, die es ermöglicht, Materialanforderungen für die Produktion effizient zu verwalten. Diese App unterstützt sowohl die Einzelauftragsbereitstellung als auch die bereichsübergreifende Bereitstellung von Komponenten[3].
Detaillierte Informationen zur Integration
- MES-Driven Staging: Diese Methode ermöglicht es, detaillierte Pläne für die Bereitstellung von Materialien für Fertigungsaufträge zu erstellen. Die Pläne werden durch ein Dokument aus dem MES-System, die Staging-Anforderung, dargestellt, die einer Lageranforderung des internen Lagertransfertyps in EWM zugeordnet wird[3].
- Staging-Methoden: Die Manage Staging 2.0 App unterstützt sowohl die Einzelauftragsbereitstellung als auch die bereichsübergreifende Bereitstellung von Komponenten. Einzelauftragsbereitstellung bedeutet, dass die Komponenten exklusiv für bestimmte Aufträge und Operationen reserviert sind, während bei der bereichsübergreifenden Bereitstellung die Komponenten für mehrere Aufträge verwendet werden können[3].
- Transparenz und Nachverfolgbarkeit: Der Staging-Prozess ist von Anfang bis Ende transparent. Es ist möglich, den Status der Staging-Anforderungen sowohl in EWM als auch im MES-System zu verfolgen. Dies umfasst Informationen darüber, ob eine Staging-Anforderung geplant oder bereits ausgeführt wurde und welche Menge einer Komponente angefordert, in Transit oder bereitgestellt ist[3].
- Supply to Cell: Dieses Konzept betont die direkte Lieferung von Materialien an die Produktionszelle, in der sie benötigt werden. Die Manage Staging 2.0 App ermöglicht es, die Verfügbarkeit von Komponenten auf Ebene der Produktionsversorgungsbereiche (PSA) zu überwachen, wodurch Wartezeiten reduziert und Lagerkosten minimiert werden[4].
- Modular Production: Diese Methode reorganisiert traditionelle Fertigungsprozesse in kleinere, selbstständige Einheiten oder Zellen, die jeweils für spezifische Aufgaben verantwortlich sind. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung an Nachfrageänderungen und eine schnelle Reaktion auf unvorhergesehene Störungen[4].
Integration in SAP Transportation Management (SAP TM)
Die Integration von SAP DM in SAP TM erweitert die Möglichkeiten der Produktions- und Lagerprozesse um eine effiziente Transportplanung und -ausführung. Diese Integration ermöglicht eine nahtlose Verbindung zwischen der Fertigung, dem Lager und dem Transport, was zu einer optimierten Lieferkette führt[5].
Vorteile der Integration
- Optimierte Transportplanung: Durch die Integration können Transportanforderungen direkt aus den Produktions- und Lagerprozessen abgeleitet werden. Dies ermöglicht eine präzise und effiziente Planung der Transporte[5].
- Erhöhte Transparenz: Die Integration bietet eine umfassende Sicht auf die gesamte Lieferkette, von der Produktion über das Lager bis hin zum Transport. Dies verbessert die Nachverfolgbarkeit und Transparenz der Lieferungen[5].
- Effiziente Ressourcennutzung: Durch die optimierte Planung und Ausführung der Transporte können Ressourcen effizienter genutzt und die Betriebskosten gesenkt werden[5].
Technische Umsetzung
Die technische Umsetzung der Integration zwischen SAP DM und SAP TM erfolgt durch die Nutzung von standardisierten Schnittstellen und Integrationsszenarien. Hierbei werden sowohl Transaktionsdaten als auch Stammdaten zwischen den Systemen ausgetauscht[5].
Ein zentrales Element der Integration ist die Nutzung der SAP Transportation Management-Funktionen zur Planung und Ausführung von Transporten. Diese Funktionen ermöglichen es, Transportanforderungen aus den Produktions- und Lagerprozessen zu erfassen und effizient zu verwalten[5].
Detaillierte Informationen zur Integration
- Integration mit SAP Analytics Cloud (SAC): Diese Integration ermöglicht es, alle transportbezogenen KPIs zu überwachen, wie z.B. die Leistung der Spediteure und die Gründe für verspätete Transporte[6].
- Integration mit SAP Event Management (EM): Mit EM können alle relevanten Ereignisse, die mit dem Transport zusammenhängen, verfolgt und gemeldet werden, was eine vollständige Sichtbarkeit der Transporte in TM ermöglicht[6].
- Integration mit SAP Business Network for Logistics (BN4L): Dieses cloudbasierte Netzwerk ermöglicht es den Geschäftspartnern eines Transports, über verschiedene verfügbare Lösungen zusammenzuarbeiten[6].
- Integration mit SAP Yard Logistics (YL): Diese Integration ermöglicht es, alle Aktivitäten im Hof zu überwachen und zu verwalten, um die Prozesse zu beschleunigen und die Ressourcen effizienter zu nutzen[6].
- Integration mit SAP Global Trade Services (GTS): Diese Integration ermöglicht die Kommunikation mit den Zollbehörden, falls dies für einen Transport erforderlich ist[6].
Fazit
Die Integration von SAP Digital Manufacturing in SAP Extended Warehouse Management und SAP Transportation Management bietet Unternehmen eine leistungsstarke Lösung, um ihre Fertigungs-, Lager- und Transportprozesse zu optimieren. Durch die Nutzung von Echtzeitdaten und fortschrittlichen Analysen können Unternehmen ihre Produktionsleistung steigern, die Betriebskosten senken und eine höhere Transparenz entlang der gesamten Lieferkette erreichen.
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Referenzen
[1] SAP Digital Manufacturing | MES, Analytics, and Operations
[2] SAP Digital Manufacturing Integration Guide
[3] SAP Digital Manufacturing and EWM Integration using Manage Staging 2.0 app
[4] SAP Digital Manufacturing and EWM Integration usin … – SAP Community
[5] SAP Digital Manufacturing | SAP Help Portal – SAP Online Help
[6] Integration scenarios with SAP S/4HANA Transportation Management
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