Das kleinste Teilsegment, welches in der Logistik einzeln abgegrenzt wird, ist „Schwergut und Krandienste“. Im März hat die DVZ dazu eine Kurzfristprognose veröffentlicht. In diesem Blog wird das Teilsegment näher beleuchtet.
Spannung garantiert
Die Unternehmen dieses Segments bieten mit speziellen Fahrzeugen wie Tiefladefahrzeugen, schweren Zugmaschinen, aber auch Mobilkränen durchgeführte Schwertransport-, Kran- und Projektmanagement-Dienstleistungen an. Damit deutet sich schon an, dass dieses Teilsegment eines der spannendsten der Logistik ist. Insbesondere auf den Autobahnen fallen die Transporte in der Nacht auf: Segmente von Windrädern, Brückenbauteile, Schienenfahrzeuge oder ganze Häuser werden von den Orten der Herstellung zum Verwendungsort transportiert. Typische Güter sind bspw. Teile von Windkraftwerken oder Fabriken, Fahrzeuge aus dem Schienen-, Schiff- oder Luftverkehr bzw. deren Teile sowie Module für die Bauwirtschaft. Entsprechend sind die verladenden Branchen die Bauindustrie, hier vor allem Hersteller von Fertigbauten und vorgefertigten Bauelementen, die Anlagenbauwirtschaft für Industrie- und Energieerzeugungsanlagen, Groß-Fahrzeugbauer und Organisatoren von Großevents, Werksverlagerungen und Ähnliche, die großstückige Objekte mit außergewöhnlichen Maßen zu ihren Kunden verbringen müssen.
Planung und Abstimmung sind entscheidend
Die Größe und Beschaffenheit der Güter lassen es nicht zu, dass die Transporte zu jeder Zeit und auf jeder Strecke durchgeführt werden können. Enge Kurven, Brücken mit begrenzter Gewichtszulassung oder schmale Straßen verlangen ein hohes Maß an Vorplanung und zeitlicher Abstimmung verschiedenster Akteure. Dabei nimmt die Routenplanung, die die erwähnten Kriterien berücksichtigt, den kleinsten Aufwand ein. Die Zusammenarbeit mit den öffentlichen Einrichtungen wie insbesondere der Polizei erfordert viel Abstimmung, denn manche Strecken sind für anderen Verkehr sogar abzusperren.
Einflüsse auf das Wachstum
In den letzten Jahren hat der Maschinen- und Anlagenbau von der Energiewende nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch weltweit profitiert. Aktuell steht diese Branche jedoch unter Druck, so dass hier für 2017 mit nur geringem Wachstum von über alle Bereiche hinweg in Summe unter einem Prozentin der Produktion gerechnet werden kann. Insbesondere die Exportmengen sind nach Tonnage um über 2% zurückgegangen. Treiber dafür war ein Rückgang der Nachfrage aus den USA von fast neun Prozent.
Das Baugewerbe, welches maßgeblich die Nachfrage im Schwergutsegment treibt, ist geprägt von Großprojekten und Infrastrukturmaßnahmen. Im Wohnsektor ist das Wachstum besonders groß, dieser hat jedoch weniger Einfluss auf das Segment als öffentliche Großprojekte. Da die Regierung hier bspw. in die Infrastruktur deutlich mehr investiert, gilt dieser Sektor als wachstumsfördernd.
Leicht überdurchschnittlich
In Summe wächst das Segment „Schwergut und Krandienste“ nach Euro mit gut zwei Prozent leicht überdurchschnittlich. Neben der positiven Entwicklung im Bausektor sind insbesondere die zusätzlichen Kosten für Personal ausschlaggebend. Das Finden und die Bindung von qualifizierten Fachkräften, aber auch die Weiterbildung des Mitarbeiterstamms wird wichtiger und auch ausgabenintensiver. Insbesondere in die immer komplexer werdende Planung müssen mehr Ressourcen gesteckt werden. Ein weiterer, nicht so stark wirkender Faktor sind die Treibstoffkosten, die in 2017 steigen werden. Der Anteil am Gesamten ist jedoch nicht vergleichbar mit anderen Teilsegmenten der Logistik mit hohem Transportanteil.
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