Alternative Antriebe werden die Mobilität von morgen prägen. Akkumulatoren (Akkus) decken schon heute ihren Energiebedarf. Doch wie sieht es aus, wenn ein Akku dann mal sein Dienst getan haben wird? Recycling ist hier das Stichwort.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Ich muss ehrlich zugeben, dass ich für dienstliche Fahrten sehr gerne das Auto verwende. Flexible Zeitplanungen, direkt bis zur Tür fahren – Sie kennen die Vorteile. Was hierbei auf der Straße immer mehr in praktischer Anwendung im Pkw-Bereich neben mir durch den Verkehr schwimmt, sind die Fahrzeuge, die längst schon als Träger der Verkehrswende definiert sind: Elektroautos. Auch für den Spediteur – und somit den Lkw-Anwender – scheinen die Weichen durch den Trend definiert zu sein. Im Straßengüterverkehr starten heute die Tests für die alternativen Antriebe der Lkw von Morgen. Mit dem klaren Bekenntnis zu elektrischen Antrieben haben die politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträger die Richtung gewiesen. Auch wenn bezüglich Lkw der Fokus auf anderen Energielieferanten, wie zum Beispiel dem Wasserstoff und jenseits des reinen Akkus liegt. Die Original Equipment Manufacturer (OEM) und mit ihnen auch alle angeschlossenen Zulieferer müssen dabei knifflige Aufgaben lösen. Indem sie zum Beispiel im großen Wurf eine Technologie serienreif machen. Beim Pkw können wir da (fast) einen Haken dran setzen. Dabei dürfen wir nur eine Anschlussaufgabe nicht vergessen: Wie gehen Hersteller und Handel mit den Lithium-Ionen-Akkus um?
Bekanntes Problem, unterschätzte Herausforderung?
Sie sind die physikalischen Antreiber der Fahrzeuge. Wir diskutieren dabei sehr gerne über Reichweiten und Ladevolumen dieser Energiezellen. Was vielleicht auch sehr naheliegend ist. Mich als potentiellen Anwender interessiert eben, wie lange ich ohne Nachladen mit akzeptablem Fahrkomfort von A nach B komme. Die Hersteller verkaufen dabei die Fahrzeuge besser, die genau diese Performance haben. Und sie legen immer weiter nach. Allerdings finde ich, dass eine wesentliche Frage aktuell noch stiefmütterlich gestellt und gar beantwortet wird: Wie sieht es mit dem Recyclingkreislauf defekter oder verbrauchter Akkus aus? Denn bei allem richtigen Fokus auf Nachhaltigkeit und Verkehrswende, dürfen wir nicht vergessen, dass wir es hier per se mit Energieträgern zu tun haben, die hochsensibel behandelt werden müssen. Einen alten oder defekten Akku durch einen neuen ersetzen, ist möglich. Was nicht geht ist, den verbrauchten Akku einfach verrotten zu lassen. Wir – und damit meine ich wirklich vom Hersteller über den Händler bis zum Verbraucher – brauchen die Sensibilität, dass wir hier einen diffizilen Recyclingkreislauf zu etablieren haben. Potenzieren Sie mal den einen Akku aus unserem Beispiel mit meiner Erkenntnis vom Anfang des Textes über die steigende Verbreitung von E-Fahrzeugen hoch. Et voilà: Wir haben Bedarf. Ich möchte damit nicht sagen, dass es aktuell nicht schon dieses Recycling von Akkus auch für Fahrzeuge gibt. Wir von inTime transportieren diese Objekte als Gefahrgut schon für viele Kunden. Nichts anderes sind Akkus: Gefahrgut. Der Bedarf liegt eher darin, hier die vielen losen Enden zusammenzuknüpfen. Hierzu müssen wir an einer umfassenden Abbildung der Verbreitung von Akkus, der Planung transparenten logistischen Rücklaufs und letztlich dem sicheren Handling des Gefahrguts arbeiten.
Die Lösung
Machen wir uns das zunutze, was die Logistik als Wirtschaftsbereich uns als Chance bietet: die Kooperation mit Experten und Impulsgebern aus anderen Branchen. Ich bin als langjähriger Logistikfachmann überzeugt: Gefahrgut können die Spediteure da draußen. Für den weiterführenden Schritt lohnt der Blick über den Tellerrand. Etwa nach München, wo an der Technischen Universität (TU) zwei junge Innovatoren das Start-Up LiBCycle gegründet haben. Philipp Brunotte und Áron Németh integrieren einen logistischen Kreislauf in ihr Konzept, das das Recycling alter oder defekter Energieträger fundamental vereinfachen soll. Mit einer Transportbox, die beide entwickelt haben, können nahezu alle gängigen Akku-Typen sicher und schnell transportiert werden. Über eine IT-Plattform wird es möglich sein, defekte und verbrauchte Akkus zu lokalisieren, deren Status zu definieren und den Rücklauf nachzuverfolgen. In Kombination mit dem profunden Know-How der Logistik wird das für Hersteller und Händler ein unverzichtbarer Teil einer übergeordneten Kreislaufwirtschaft, die letztlich kostensparender betrieben werden kann. Anwender aus der Industrie müssen sich künftig um den Transport keine Gedanken mehr machen, sondern können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Gerade dieser Blick auf die gesamte Lieferkette ist entscheidend. Diesen nehmen wir als inTime Express Logistik GmbH gerne ein, wenn ich das zum Abschluss in eigener Sache sagen darf.
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