Smarte Technologien halten Einzug in die Welt der Transportlogistik und revolutionieren so eine ganze Branche. Ob Kurierdienst, Großlogistiker oder Speditionen, die Paletten versenden: Logistik im Jahr 2014 hat kaum noch etwas mit der einfachen Warenumlagerung von vor wenigen Jahren gemein. Das Web 2.0 mit erhöhter Interaktivität und smarte bzw. intelligente Technologien finden immer mehr Verbreitung und Anwendung auch und besonders in der Logistik. Mit einem nicht allzu visionären Blick in die Zukunft können partielle oder gar vollautomatisierte Transportwege gesehen werden. In einer Welt, in der Autos automatisch fahren, Kaffeemaschinen von unterwegs bedient werden und Paletten mit Sensoren ausgestattet sind, verändert Smarte Technologie unser Leben.
Was sind smarte Technologien?
Smarte Technologien sind computergestützte Systeme, die sozusagen über Intelligenz verfügen. Diese intelligenten Systeme kontrollieren vollautomatisch ganze Arbeitsgänge und sind in der Lage, mehrere Schritte nacheinander auszuführen um einen gesamten Prozess selbst zu steuern. In der Logistik kommen smarte Technologien vor allem in Form von RFIDs zum Einsatz. Dabei steht RFID für „radio frequency identification“, also der Identifizierung mittels elektromagnetischer Wellen, die eine kontaktlose und automatische Erkennung von verschiedenen Objekten ermöglicht. In Deutschland existieren mittlerweile auch Forschungseinrichtungen, die sich auf dieses Feld spezialisiert haben.
Zentrum für intelligente Objekte des Fraunhofer Instituts
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Nürnberg verfügt mit dem Zentrum für intelligente Objekte ZIO über eine etablierte Forschungsstelle, die sich genau mit den oben beschriebenen Fragen auseinandersetzt. Das Zentrum für Intelligente Objekte sorgt für fundierte theoretische Grundlagen und sucht nach deren Implementierung in der Praxis. Allein die Tatsache, dass eine derart spezialisierte Forschungsstelle von einem der meistbekannten Forschungszentren besteht zeigt, dass smarte Technologie ein großer Zukunftsfaktor ist. Es existiert auch hier eine Zusammenarbeit mit der Logistikbranche.
Beispiel: das smarte Auto
Das selbstfahrende Auto war lange Zeit reine Utopie und Stoff für Science-Fiction Romane. Doch was klingt wie Zukunftsmusik ist längst Realität. Derzeit sind es einzig gesetzliche Regulierungen und monetäre Aspekte, die den Einsatz vollautomatisierter Kraftfahrzeuge unterbinden. Technisch gesehen ist dies aber bereits möglich. Das sogenannte Google-Auto ist momentan in aller Munde, doch liegt das Wissen um diese Technik nicht allein bei Google. Auch deutsche Automobilhersteller verfügen längst über das entsprechende Know-How. So fährt beispielsweise ein BMW schon seit mehreren Jahren vollautomatisch ohne menschliche Eingriffe auf deutschen Straßen, insbesondere auf der A9. In weniger als zehn Jahren könnte diese Technik serienreif sein. Dann wären derzeitige Mängel wie Probleme bei schlechter Sicht und nicht ausgemessene Straßendaten eliminiert. Die Konsequenzen auf die Transportlogistik sind nur zu erahnen, wenn ganze LKW Flotten vollautomatisch auf den Straßen unterwegs wären.
Vor- und Nachteile von smarter Technologie in der Transportlogistik
Die Implementierung von smarter Technologie in der Transportlogistik ist nicht einfach zu bewerten. Bezüglich möglicher Konsequenzen besteht ein relativ hohes Maß an Ambiguität. Zum einen können Kosten gespart werden, da Transportwege effizienter genutzt werden können und das Unfallrisiko gemindert werden kann. Auch unnötige Lagerauslastungen können enorm reduziert werden, wenn die Ware mit Chips zur Lokalisierung ausgestattet wird und Leerstellen ohne Zeitverzögerung erkannt und gefüllt werden können. Allerdings bestehen Gefahren für die Arbeitnehmer, deren Stellen wegrationalisiert werden könnten. So steht die Branche vor der Herausforderung die Entwicklung nicht zu bremsen, aber verantwortungsvoll mit ihr umzugehen.
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