Lagerlogistik rückt ab vom “handfesten” Image und wartet auf weibliche Unterstützung.
Langsam, aber stetig steigen die Frauenanteile in Logistikunternehmen. Das starke Geschlecht entdeckt zunehmend die administrativen Bereiche der Branche. Der Beruf der Speditionskauffrau zum Beispiel genießt heute eine neue weibliche Popularität. Die Welt der Lagerlogistik hinkt jedoch hinterher. Hier scheinen die alten Klischees von rauem Klima und Muskelarbeit noch abzuschrecken. Weiß denn niemand, dass sich die Jobs der Lageristen und der Fachkräfte für Lagerlogistik in einem technisierten Umfeld neu erfunden haben? Die wachsenden Ansprüche der Kunden, wie beispielsweise Same day Delivery, hat die Lagerlogistik mit innovativen Technologien kompensiert. Der einst so handfeste Bereich mit kräftigen Männern, die schwere Kisten durch kalte, dunkle Lagerhallen schleppen, hat sich zu einem filigran gesteuerten System entwickelt. Digitalisiertes Warehousing lässt sich heute keinesfalls mehr mit Muskelkraft steuern.
Weibliche Skills sind wertvoll für die Lagerhaltung
Die Lagerlogistiker brauchen nicht nur Unterstützung von Frauen, weil sie wegen des Fachkräftemangels straucheln. Sie wollen explizit von weiblichen Skills profitieren. Arbeitspsychologen und Coachs sind sich einig: Frauen gehen Herausforderungen häufig anders an als Männer. Mit weiblichen Eigenschaften wie Kommunikationsstärke, Teamgeist und Empathie können sie zur schnelleren Problemlösung beitragen. Gepaart mit hoher beruflicher Qualifikation und ausgeprägtem Technologie-Verständnis werden sie auch in der Lagerhaltung zu wertvollen Ressourcen.
Technologien öffnen Türen für Frauen
Die Tätigkeitsprofile der Lagerarbeiter werden in diesen Jahren neuzeitlich geprägt. Die Industrialisierung 4.0 stellt die Weichen bezüglich mehr beruflicher Attraktivität für Frauen. Die Vorstellung, dass der Transportbehälter mit dem Eingangstor kommuniziert, ist heute keine Utopie mehr, sondern die nahende Realität. Für viele Prozesse bedeutet die Automatisierung den Wegfall von Körpereinsatz, aber keinesfalls von menschlicher Arbeitskraft. Der Mensch wird nach wie vor eine bedeutende Rolle spielen. Auch die besten Maschinen brauchen gesunden Menschenverstand, um zu funktionieren.
Mehr Informationen zu den Ausbildungsberufen Fachlagerist/in und Fachkraft für Lagerlogistik finden Sie hier.
Schon lange keine Kistenschieberei mehr
Die Annahme, dass bei der Lagerarbeit bestimmte Produktwelten anstrengendere Arbeiten mit sich ziehen, ist heute obsolet. Für die Kommissionierung von großen Gütern (z.B. ganze Autotüren) gibt es Manipulatoren. Das sind Hilfsmittel wie kleine Kräne, die den Menschen die Hebearbeit abnehmen. Grundsätzlich ist der Warehouse-Job schon lange nicht mehr mit Kistenschieberei gleichzusetzen. Eine Vielzahl von neuen Kommissionier-Systemen sind im Einsatz, wie Pic-by-Voice, Pick-by-Light oder Pick-by-Vision. Der Trend lautet Technik anstatt Muskelkraft.
Ohne funktionierende Lagersysteme stottert die Logistik
Die Ausbildungsberufe der Lageristen und der Fachkräfte für Lagerlogistik sind also im Wandel. Kandidaten müssen IT-Verständnis mitbringen. Ob es Männer oder Frauen sind, die mit den Systemen arbeiten, ist unerheblich. Die Lagerstätten dieser Welt sind immer mehr das Schmieröl für den Logistikmotor. Hier muss man wach sein, dynamisch, mit Kunden und Lieferanten kommunizieren und sehr sorgfältig arbeiten. Wenn es hier stockt, Güter verschwinden oder falsch versendet werden, stottert die ganze Supply Chain. Die großen Läger digitalisieren sich zunehmend, weil sie sonst in den Schatten ihrer Wettbewerber geraten. In kleineren Lägern, in denen man nicht in große Veränderungen investieren möchte bzw. kann, bleibt der Mensch selbst das schnellste Lagerverwaltungssystem. Alle Annahmen, Fachlageristen müssten männlich sein, sind veraltet. Damit Lagersysteme in Zukunft mehr auch von starken Mitarbeiterinnen profitieren, bedarf es einer neuen Laustärke bezüglich einer veränderten Wahrnehmung des Berufs.
Benefits schaffen für Lagerlogistikerinnen und Fachlageristinnen
Vor ein paar Jahren noch ein unbeackertes Feld, kümmern sich heute immer mehr Logistikunternehmen um Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeiten und Work-Life Balance. Alles positive Zeichen für die weibliche Arbeitswelt. Die Lagerlogistik muss hier zügig nachholen, um sich auch die Mehrwerte der weiblichen Kompetenz zu Nutze zu machen. Sie bietet neben attraktiven Berufsbildern mit breiten Aufgabengebieten vielseitige Karrieremöglichkeiten. Wichtig ist, dass wir auch in den Warehouses umdenken und gewünschte Benefits wie flexible Arbeitszeiten, Kinderbetreuung und Familienfreundlichkeit anbieten.
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