Während sich die Wirtschaft gerade mit dem Megathema Digitalisierung auseinandersetzt, drängt mit der Blockchain die nächste Herausforderung an die Oberfläche. Was verbirgt sich hinter der Technologie, die insbesondere durch die Cryptowährung Bitcoin populär gemacht wurde und welche Potenziale kann die Logistikbranche daraus ziehen?
Bevor wir zunächst in die technischen Details einsteigen, stellen wir uns eine Bürgerversammlung im Rathaus einer Stadt vor. Der Saal ist bis auf den letzten Platz gefüllt und alle Teilnehmer haben die Aufgabe, das Gesagte zu protokollieren. Also nimmt jeder sein Notizbuch zur Hand und schreibt auf, was passiert. Dabei schauen die Teilnehmer ihren Sitznachbarn über die Schulter und prüfen, ob die eigenen Aufzeichnungen auch der Wahrheit entsprechen. Nur wenn dies zutrifft, kann die Versammlung am Ende ein neues Bauvorhaben beschließen. Vereinfacht ausgedrückt, funktioniert eine simple Blockchain genauso.
Auf der technischen Ebene lösen Blockchains durch die Kombination von digitalen Signaturen, Verschlüsselungstechniken und Konsens-Algorithmen Probleme, die in der digitalen Welt bei Kopiervorgängen oder Änderungen auftauchen. Änderungen oder einfach auch nur die Abfolge von Dateneinträgen lassen sich mittels Blockchain lückenlos, kostengünstig, schnell und sicher nachvollziehen – über eine Kette von Datenblöcken, die wiederum auf einer Vielzahl von Rechnern als Kopie vorliegen. Daten werden also in Fakten konvertiert, Vertrauen per Protokoll hergestellt. Zentrale Plattformen wie Börsen, Agenten im Hafenbetrieb oder andere Intermediäre könnten dadurch schon sehr schnell obsolet werden.
Beispielsweise will Gatechain aus Zürich die Exportfinanzierung durch “Smart Contracts” automatisieren – das sind selbstablaufende, nicht stoppbare Programme auf einer Blockchain – und so neue Finanzierungspotenziale erschließen. Es gibt aber auch gute Nachrichten: nicht nur bestehende Geschäftsmodelle werden durch die Blockchain optimiert, auch völlig neue Geschäftsbereiche (blaue Ozeane) können entstehen. In den Niederlanden haben sich die TU Delft, ABN-AMRO, Port of Rotterdam, Smart Port und weitere Partner zusammengeschlossen, um in einem 2,2 Mio. Euro schweren Programm drei konkrete Usecases für den Logistiksektor zu entwickeln. Wissenschaft und Wirtschaft rücken bei der Erkundung der Blockchain-Technologie enger zusammen – und gerade die Logistikwirtschaft kann hiervon profitieren.
Die CHAINSTEP GmbH aus Hamburg arbeitet bereits mit Partnern aus der Wirtschaft und Politik an verschiedenen Projekten, welche die Blockchain-Technologie u.a. in den Bereichen Supply Chain Management nutzen. Darüber hinaus laufen die Planungen für eine Veranstaltung Mitte September zum Thema “Logistik/SCM und Blockchain” in Hamburg. Das Unternehmen ist außerdem Partner beim “Innovationsforum Blockchain”, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten Digitalisierungsprogramm für den Mittelstand.
Auf Anfrage (über diesen Blog oder das Kontaktformular auf unserer Website) stellt CHAINSTEP gern weitere Informationsmöglichkeiten zur Blockchain-Technik bereit.
Zudem bieten wir gemeinsam mit der BVL am 16. August um 12 Uhr ein einstündiges Webinar zum Thema. Mehr Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung >>
“Was bewegt Blockchain”? – hehe, sehr, sehr viel! Die Technologie wird zukünftig vieles revolutionieren.