Die Urlaubszeit naht und es sieht so aus, als könnten wir diesen Sommer verreisen. Warum also „Weg von der Insel“?? Ich meine die Dateninseln, von denen wir uns verabschieden sollten.
Mir geht es in meinem heutigen Blog-Beitrag darum, dass es bei der Digitalisierung in der Logistik nicht nur um die technische Unterstützung in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen geht, sondern auch darum, die Daten zusammen fließen zu lassen.
Die Chancen der Digitalisierung mit Weitblick nutzen und Daten harmonisieren!
Die Politik unterstützt derzeit noch mehr als sonst Digitalisierungs-Projekte und auch viele Logistik-Unternehmen nutzen die Chance, jetzt lang Aufgeschobenes anzupacken. Im Lager werden Pick-by Light Lösungen, Wearables, RFID, intelligente Regal-Nutzung eingeführt. Die LKW werden stärker vernetzt und die Fahrer mit Fahrer-Apps ausgestattet. Mit Drohnen werden Lagerhallen oder Yards gescannt. Dispo und Operative werden mit neuen leistungsfähigeren und moderneren Transport-Management-Systemen (TMS) ausgestattet. Und nicht zuletzt auch die Digitalisierung der Kunden- und Verkaufsprozesse rückt in den Fokus.
Als Beraterin für CRM-Prozesse und Daten-Integration bemerke ich den Wandel und LOGO consult erhält deutlich mehr Anfragen für die Einführung von Logistik-CRM oder die Ablösung älterer selbst gestalteter Kunden-Datenbanken als noch im letzten Jahr.
Natürlich begrüße ich das, aber mein Fokus liegt in jedem CRM-Projekt auf der Integration der Daten.
Und hier geht es nicht nur darum, Doppeleingaben zu vermeiden, auch wenn das allein natürlich schon ein riesiger Pluspunkt ist.
Es geht darum, das Wissen zu bündeln, das im Unternehmen verstreut ist, um strategische Entscheidungen fällen zu können.
Wenn die Daten in 5, 10 oder auch 20 unterschiedlichen Systemen liegen, ist das außerordentlich problematisch. Bei vielen Logistikern gibt es 2 und mehr unterschiedliche TMS, zum Beispiel für Land, Luft, See, Umzug, Lager, Bahn, Binnenschiffe etc.
Dann gibt es ein ERP, mit dem die Kapazitäten geplant werden, oft ist das noch einmal getrennt. Weiterhin gibt es oft ein getrenntes System, das die Rechnungen erstellt, Eingangsrechnungen verbucht und weitere Buchhaltungs-Aktivitäten vereint. Einige Unternehmen haben dazu noch ein Dokumenten-Management-System, in dem Verträge, Rechnungen und E-Mails revisionssicher gespeichert werden.
Jetzt braucht es nicht mehr viel Phantasie um sich darüber klar zu werden, was für eine komplexe Daten-Situation vorliegt und wie unterschiedlich die Verbindungen sind.
Nur wenn die Daten Aufschluss über die Zusammenhänge im Unternehmen geben, lassen sich daraus Strategien ableiten.
Für Aufgaben im Reporting oder der Provisions-Berechnung wird oft ein BI-Tool oder ein Report-Generator eingesetzt. Da die Lizenzen dieser Tools aber sehr kostspielig sind, haben nur wenige Mitarbeiter Zugriff auf die Daten. Die meisten erhalten regelmäßig die Standard-Auswertungen, die man ihnen für ihren Arbeitsbereich zuteilt. In so einem Szenario kann der Mitarbeiter aber den Daten nicht auf den Grund gehen und feststellen, warum sein Deckungsbeitrag schlechter geworden ist oder warum sein Nummer-Eins-Kunde plötzlich auf Nummer Drei abgesackt ist.
Wenn die einzelnen Abteilungen nur Zugriff auf ihre eigenen Daten haben, sind sie auf einem Auge blind. Noch vor 10 Jahren war das (leider) normal.
Kräfte bündeln um die Stärken des Unternehmens zu nutzen, statt interne Konkurrenzkämpfe auszufechten.
In den letzten Jahren gab es aber im Management ein Umdenken und viele Geschäftsführer und Inhaber haben erkannt, dass interne Transparenz die beste Strategie gegen externe Konkurrenz ist. Und dass interne Konkurrenz viele Kräfte bindet, die besser dafür genutzt werden sollten, das Unternehmen im Markt gut zu positionieren.
Und das ist dann optimal gegeben, wenn jeder Mitarbeiter nicht nur die Werte und Ziele des Unternehmens kennt, sondern auch Zugriff auf die Daten hat, wie sich die Kunden entwickeln und welches Potential sie haben.
Die nächste Phase der Digitalisierung hat gerade erst begonnen!
Wenn von Optimierung und technischer Unterstützung in Dispo, Abrechnung und Lager gesprochen wird, ist das erst der Anfang. Hier sind wir noch bei den Themen, die schon heute gang und gäbe sind. In den kommenden Jahren werden wir uns mit ganz neuen Digitalisierungsthemen beschäftigen müssen: IoT, Blockchain, Fahrerlose Transportsysteme (FTS), Drohnen und und und. Hier werden unglaubliche Datenmengen produziert, die wiederum verarbeitet werden müssen. Darüber muss man sich bei jedem Digitalisierungs-Projekt im Klaren sein.
Es gibt zur Zukunft der Digitalisierung in der Logistik einige Studien, besonders hinweisen möchte ich auf die Studie des Bitcom vom Juli 2019, die Sie hier nachlesen können: https://www.bitkom.org/sites/default/files/2019-06/bitkom-charts_digitalisierung_der_logistik_03_06_2019.pdf
Auch diesen Beitrag von MM Logistik kann ich empfehlen: https://www.mm-logistik.vogel.de/was-ist-logistik-40-alles-zum-thema-digitalisierung-logistik-a-692722/
Die Vielfältigkeit der Aufgabenbereiche in der Logistik bedingt in unserer Branche eine ganz besondere Komplexität der Daten und Datenquellen.
Bei jeder Digitalisierungs-Aktion muss man schon in der Planungsphase daran denken, dass die dabei generierten Daten auch verarbeitet werden und in die gesamte Daten-Strategie mit einbezogen werden müssen.
Wenn Sie bei der Harmonisierung Ihrer Logistik-Daten einen erfahrenen Partner suchen, melden Sie sich gern bei uns!
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