Das Warehouse Management System (WMS) ist Dreh- und Angelpunkt im Lager – und die Intelligenz der Lagerführung und Prozesssteuerung. Alle logistischen Prozesse – innerhalb und außerhalb des Lagers – laufen hier zusammen. Die Einführung eines WMS ist ein komplexes Projekt, das einer intensiven Planung bedarf. Bereits bei der Auswahl der passenden Software ist Gründlichkeit gefragt. Denn mit der Entscheidung für ein Lagerverwaltungssystem ist nicht nur eine Investition verbunden, sondern auch eine langfristige Partnerschaft mit einem entsprechenden Softwareanbieter. Anhand der folgenden Checkliste finden Sie heraus, was ein potenzieller Partner und dessen Lagerverwaltungssystem leisten sollten.
1. Flexibel aufgestellt für die Zukunft
Ein auf die Zukunft ausgerichtetes Warehouse Management System (WMS) ist in der Lage, auch eine automatisierte und stark vernetzte Lagerinfrastruktur vollumfänglich zu steuern. Unterschiedliche Systeme lassen sich herstellerunabhängig in das Lagerverwaltungssystem integrieren. Die Software ist IoT-kompatibel und Mobile-ready. Zudem endet die Funktionsvielfalt nicht an den Lagergrenzen: Alle logistischen Prozesse entlang der Supply-Chain werden ganzheitlich optimiert. Auch Produktion und Transport lassen sich effizienter steuern. Ist die Logistiksoftware modular aufgebaut, lässt sie sich darüber hinaus einfach an veränderte Abläufe anpassen. Das ist insbesondere angesichts der zunehmenden Automatisierung von manuellen Prozessen im Lager erforderlich. Autonome Fördertechnik wie fahrerlose Transportsysteme (FTS) und Robotik gehört in vielen Unternehmen bereits zum Lageralltag. Der Siegeszug von Smart Logistics ist angesichts struktureller Veränderungen in der Arbeitswelt – Stichwort: Fachkräftemangel – und eines zunehmenden Effizienzbewusstseins nicht aufzuhalten. Ein WMS-Anbieter sollte daher das Know-how besitzen, diese Zukunftstechnologien mit Ihren Anforderungen zu vereinen und zielführend ins Lagergeschehen zu integrieren.
2. Eigene Systemlandschaft zusammenstellen
Welche Logistikverwaltungssoftware die für Sie passende ist, hängt stark davon ab, wie komplex die abzubildenden Aufgaben sind. Saisonale Schwankungen, besonders hohe Anforderungen an die Lieferfähigkeit und eine hohe Zahl an unterschiedlichen Artikeln erhöhen beispielsweise die Ansprüche an das Lagerverwaltungssystem. Viele Logistiker vertrauen daher im Sinne des Best of breed-Gedankens auf modular aufgebaute WMS, die sich flexibel um eine Vielzahl an Funktionen erweitern lassen – ganz nach Ihren individuellen Anforderungen. Moderne Softwareinfrastrukturen sind geprägt von verschiedenen Stand-alone-Lösungen, wie beispielsweise Tools für das Ressourcenmanagement oder Systeme zur Materialflusssteuerung (MFC – Materiafluss-Controller) automatisierter Lagereinheiten. Wenn automatisierte Lagereinheiten unterschiedlicher Hersteller im Einsatz sind, achten Sie unbedingt auf eine MFC-Lösung, welche herstellerunabhängig verschiedene Automatikanlagen ansteuert. Die Voraussetzung dafür ist, dass die unterschiedlichen Systeme und Lösungen in der Lage sind, schnell und einfach miteinander zu kommunizieren. Ihre Logistiksysteme sollten sich intelligent miteinander vernetzen und in Ihr Warehouse Management System einbinden lassen, ohne dass Sie aufwändige Schnittstellenanpassungen vornehmen müssen.
3. Cloud Solution & kundenorientierter Support
Ein modernes und modulares WMS, das mit den Anforderungen Ihrer Logistik mitwächst, liegt idealerweise in einer Private Business Cloud. Damit profitieren Sie von den hochverfügbaren Netzwerken Ihres Technologiepartners. Das Ergebnis ist maximale Daten- und Leistungssicherheit. Darüber hinaus kann Ihr Lagerverwaltungssystem in der Cloud besonders schnell und flexibel erweitert werden. Dadurch agieren Sie kosteneffizienter. Dank kurzer Reaktionszeiten kann Ihnen Ihr Softwarepartner schnellen Support für Applikationen auf Betriebsebene liefern. Dazu zählen beispielsweise eine uneingeschränkte Erreichbarkeit und eine Beratung, die idealerweise auf Ihre branchenspezifischen Themen zugeschnitten ist.
4. Praxisorientierte Benutzerführung
Ein Pluspunkt eines dedizierten Warehouse Management Systems – im Vergleich zu einer ERP-Logistiklösung ist, dass sie praxisorientiert den Nutzer durch die Menüs führen, so wie es optimal zu seinen logistischen Prozessen passt. Achten Sie bewusst auf eine übersichtliche Benutzeroberfläche, die sich auch auf mobiler (Lager-)Hardware wie Smartphones, Staplerterminals und MDE-Geräten einfach anwenden lässt. Um Ihren Mitarbeitern einen optimalen Einstieg in Ihr individuell konfiguriertes Warehouse Management System zu ermöglichen, bieten professionelle Softwarepartner persönliche Keyuser-Schulungen nach dem „Train-the-Trainer“-Prinzip an.
5. Dashboard mit zukunftsorientierten Analysefunktionen
Sie möchten alle wichtigen Informationen Ihrer Lagerverwaltung zentral auf einen Blick erhalten? Achten Sie bei der Auswahl auf umfassende Cockpit-Funktionen, in denen Sie die wichtigsten Informationen Ihrer Lagerverwaltungssoftware selbst zusammenstellen können. Dabei sollten Sie nicht auf ein individuelles Key-Performance-Indicator (KPI)-Dashboard verzichten. In einem WMS-Dashboard sollten alle logistischen Prozesse transparent und in Echtzeit dargestellt werden. So erkennen Sie mögliche Herausforderungen im Logistikalltag frühzeitig und können diese proaktiv angehen. Moderne Warehouse Management Systeme ermöglichen außerdem Analysen von Historiendaten, um Vorhersagen für zukünftige Entwicklungen treffen zu können. Basierend auf den Vergangenheitsdaten sowie den aktuellen Livedaten lassen sich Trends erkennen und konkrete Handlungsempfehlungen ableiten. Diese sogenannten „Predictive Analytics“-Prozesse sind heutzutage ein unverzichtbarer Baustein des WMS-Dashboards.
6. Mobiles Arbeiten fördern – Android unterstützen
Sie nutzen auf Android basierende MDE’s, Smartphones, Tablets oder Smart Watches für Ihr Logistikmanagement? In diesem Fall sollte das WMS-Dashboard auch mobil abrufbar sein. Da das einst dominante mobile Betriebssystem Windows CE nicht weiterentwickelt wird, und es ab 2020 auch keinen Support für bestehende Geräte mehr geben wird, ist Android auf dem Vormarsch. Während mobile Endgeräte, die auf Windows 10 und Windows Phone basieren, keine Zukunft haben, arbeiten Entwickler von Logistik-IT daran, die Möglichkeiten von Android-Devices stetig zu erweitern. Branchenexperten meinen: In wenigen Jahren könnte der Marktanteil des Google-Betriebssystems bei etwa 80 Prozent liegen. Angesichts des steigenden Angebots sollten Interessenten sich umso genauer informieren, was verschiedene Anbieter von Logistikverwaltungssoftware im Bereich mobiles Arbeiten leisten. Neben einer übersichtlichen Ansicht des Dashboards kommt es insbesondere darauf an, sensible (mobil genutzte) Daten und damit Unternehmensinteressen zu schützen.
Anhand dieser sechs Punkte umfassenden Checkliste legen Sie fest, welche Funktionen bzw. Leistungen Sie in Bezug auf ein Warehouse Management System benötigen. Ihr potenzieller Softwarepartner muss sich an dieser Checkliste messen lassen. Und jetzt: Viel Erfolg bei der Evaluierung Ihres neuen WMS!
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