BMW Group Werk Landshut gewinnt Best-Practice-Wettbewerb der produzierenden Wirtschaft
Kategoriesiege für BSH Hausgeräte/Werk Rzeszów, RECARO Aircraft Seating/Schwäbisch Hall und VINCORION Advanced Systems/Wedel
MX Dialogue mit Vorstellung von Endress+Hauser Liquid Analysis in Gerlingen
Die Leichtmetallgießerei des BMW Group Werks Landshut wurde gestern in Gerlingen als Gesamtsieger des „Manufacturing Excellence Award“ gekürt. Der MX Award ist ein Benchmarking-Wettbewerb für Best Practices in der Industrie und würdigt innovative Lösungen auf dem Gebiet der Produktion und Logistik. Ausschlaggebend für das Urteil der Jury war die konsequente Umsetzung des Zielbilds der so genannten iFactory in der Landshuter Leichtmetallgießerei. Mit dieser Strategie richtet die BMW Group nicht nur ihre Fahrzeugwerke, sondern auch die komplette Komponentenfertigung auf die Transformation hin zur E-Mobilität aus: Effizient, nachhaltig und digitalisiert soll die Produktion der Zukunft sein. In der Leichtmetallgießerei verfolge man dieses Ziel konsequent, so die Jury. Dort sei das Potenzial der IT und der Kommunikationstechnologie erschlossen und die Digitalisierung sehr gut vorangeschritten. Eine virtuelle Fabrik- und Prozessplanung sowie das Testen in Simulationen sind in der Gießerei selbstverständlich. Der hohe Reifegrad bei Produkten und Prozessen, real und digital, macht den Sieger zu einem Best-Practice-Unternehmen. „Mehrdimensionales Benchmarking in Kombination mit einer Null-Fehler-Politik in allen Prozessen beeindruckte die Assessoren. Produktion und Logistik werden frühzeitig in die Entwicklungsprozesse von Produkten eingebunden. Allgemein überzeugt das Werk mit einer Erlebniswelt des Nachhaltigkeitsmanagements“, so Laudator Dr. Manfred Jagiella, Vorstandsmitglied der Endress+Hauser Gruppe sowie Geschäftsführer des Standorts in Gerlingen.
Neben dem Gesamtsieg wurde das BMW Group Werk Landshut auch Kategoriesieger in den MX-Disziplinen Produktinnovation und Informationstechnologie.
Im BMW Group Werk Landshut werden wesentliche Komponenten für die BMW-i Modelle hergestellt. Darüber hinaus sorgt die Belegschaft dafür, dass dort Tag für Tag innovative Motor- und Fahrzeugkomponenten aus Leichtmetall für jeden BMW, Mini und Rolls-Royce entstehen.
Ebenfalls zwei Kategoriesiege gingen an das Werk der BSH Hausgeräte GmbH im polnischen Rzeszów. BSH überzeugte die Jury in den Kategorien Prozessinnovation sowie Führungskultur und Mitarbeiterintegration. Das Werk der BSH Hausgeräte GmbH befindet sich im Südosten Polens und produziert für Kunden auf der ganzen Welt verschiedenste Hausgeräte wie Kaffeemaschinen, Staubsauger oder Fleischwölfe.
In der Kategorie Kundenorientierung gab es gleich zwei Sieger, weil beide Konzepte aus unterschiedlichen Blickwinkeln so stark und vorbildlich sind, dass die Jury keines davon zurücksetzen mochte. Gewonnen haben hier die RECARO Aircraft Seating aus Schwäbisch Hall sowie VINCORION Advanced Systems aus Wedel. RECARO Aircraft Seating ist ein weltweit aktiver Entwickler und Hersteller von Premium-Flugzeugsitzen für führende Airlines und verfügt derzeit über fünf Produktionswerke in Deutschland, Polen, Südafrika, China und den USA. VINCORION ist ein Unternehmen, welches sich auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von elektromechanischen Systemen in einem stark reglementierten Umfeld spezialisiert hat. Ihre Produkte und Lösungen sind maßgeschneidert und angepasst an die jeweiligen Anforderungen der Bereiche Bahn, Luftfahrt und Verteidigung.
„Kern des Manufacturing Excellence-Gedankens ist die Förderung der branchenübergreifenden Zusammenarbeit durch die Schaffung eines Netzwerkes für Experten aus Wissenschaft und Praxis. Innovative und kreative Lösungen sollen nicht nur die internationale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken, sondern den Standort Deutschland insgesamt“, so Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender des MX Boards und Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.
MX Dialogue bei Endress+Hauser Liquid Analysis: Lösungen für die kundenorientierte Wertschöpfung von morgen
Gastgeber der Award-Verleihung sowie des ersten MX Dialogue des Jahres war die Endress+Hauser Liquid Analysis in Gerlingen bei Stuttgart. Als Teil der weltweit tätigen Endress+Hauser Gruppe zählt das Unternehmen international zu den führenden Anbietern von Messstellen und Komplettsystemen für die Flüssigkeitsanalyse. Die Innovationskraft des Unternehmens mit Hauptsitz in Gerlingen stützt sich auf die Kompetenz von weltweit mehr als 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Wertschöpfung von Endress+Hauser Liquid Analysis wurde vielfach ausgezeichnet. Das Unternehmen war unter anderem im Jahr 2011 Gesamtsieger des MX Award.
Am Mittwochvormittag stimmte Endress+Hauser-Vorstand Jagiella die Gäste mit einer Keynote zum Thema „Vision 2030 – Die Wertschöpfung von morgen“ auf den Tag ein. Über die Evolution der Produktionssysteme und datengetriebene Unternehmen informierten Dr. Ing. Daniel Roy, Leitender Assessor MX sowie Michael Timmermann, ehemaliger Geschäftsführer Schmitz Cargobull in Vreden. Den inhaltlichen Part des Tages beschloss Prof. Dr. Katharina Hölzle, Institutsleiterin beim Institut für Arbeitswissenschaft IAT der Universität Stuttgart und Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO mit dem Thema „Lösungen für die kundenorientierte Wertschöpfung von morgen“.
Der MX Award: Hintergrundinfos
Die herausragenden Leistungen produzierender Unternehmen in Deutschland zu sehen und zu würdigen und damit Wertschöpfung in Deutschland zu erhalten und abzusichern – das ist das Ziel des „Manufacturing Excellence Awards“, kurz: MX Award. Unter der Überschrift „Stärken erkennen – Maßstäbe setzen“ wird er seit 2004 nach britischem Vorbild auch hierzulande an Unternehmen und deren Best-Practice-Lösungen vergeben. In Deutschland passiert das unter wissenschaftlicher Leitung des Bereichs Logistik der Technischen Universität Berlin. Den Vorsitz in der Jury hat Prof. Frank Straube (TU Berlin) inne.
Teilnehmen können Unternehmen jeder Größe, Zugangsvoraussetzung ist nur der industrielle Fokus. Alle teilnehmenden Firmen profitieren von dem Bewerbungsprozess, indem sie detailliertes, individuelles Feedback zu ihren Projekten und Prozessen bekommen. Sie müssen erst einen Self-Assessment- Fragebogen ausfüllen, dann folgen ein Business Review und die Auswertung durch die Jury, die aus namhaften Vertretern aus den Bereichen Wissenschaft und Industrie besteht. Wer teilnimmt, bekommt also die Chance auf eine ausführliche interne Analyse sowie eine externe Begutachtung.
Der MX Report, den alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach dem Wettbewerb kostenlos nutzen können, enthält eine ausführliche Auswertung der Benchmarking-Ergebnisse. Zudem können die teilnehmenden Unternehmen im Austausch miteinander auf hohem Niveau dazulernen.