Die Produktion von großskaligen Produkten wird meist durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) realisiert. Großskalige Produkte werden kundenindividuell in geringen Stückzahlen hergestellt. Neben der geringen Prozessstandardisierung ist die Einzel- und Kleinserienmontage von einer hohen Lieferabhängigkeit geprägt. Die Einzel und Kleinserienmontage von großskaligen Produkten ist daher häufig von Störungen betroffen. Obwohl die Methode des Störungslogbuches bekannt ist, werden Störungen nicht systematisch dokumentiert. Grund hierfür ist der der hohe zeitliche und kapazitive Aufwand für die Datenaufnahme und der unbekannte Nutzen. Die operative Erfahrung des Montagepersonals wird bei einer Störung oftmals genutzt, jedoch selten aufbereitet und systemtechnisch gespeichert. Störungen treten daher häufig unbemerkt wiederholt auf. Aufgrund der hohen Produkt- und Prozesskomplexität sind die Wirkungen von Maßnahmen nicht transparent und schwer miteinander vergleichbar. Ein koordinierter Informationsfluss ist in der Einzel- und Kleinserienmontage ebenfalls nicht offensichtlich. Das Forschungsvorhaben adressiert diese Problemstellung durch die Entwicklung einer Methode für das Störungsmanagement in der Einzel- und Kleinserienmontage von großskaligen Produkten zur Charakterisierung von Störungen, welche das personalgebundene Erfahrungswissen beinhaltet, um die Auswahl einer Störungsbehebungsmaßnahme durch analytische Verfahren in Kombination mit einer Ähnlichkeitsprüfung auf Basis einer Stördatenbank zu ermöglichen sowie den Informationsfluss zu unterstützen. Durch die Nutzung der Projektergebnisse als objektive Entscheidungsgrundlage werden KMU u. a. in die Lage versetzt, stets eine effiziente Maßnahme im Störfall zu ermitteln. Hierdurch kann die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens erhöht werden. Zusätzlich wird der koordinierte Informationsfluss zwischen den beteiligten Funktionsbereichen im Störungsmanagement unterstützt.