Im Bereich der Lagertechnik ist eine ständige Weiterentwicklung zu beobachten, da kontinuierlich versucht wird beispielsweise eine bessere Raumausnutzung sowie höhere Durchsätze zu erreichen. Was die technischen Möglichkeiten angeht, sind diese dabei teilweise den Entwicklungen in der Wissenschaft voraus. Automatisierte Lagertechniken mit dem Einsatz von zwei Lastaufnahmemitteln (z.B. Paletten-Aufnahmegabeln) in einem Regal mit doppeltiefen Stellplätzen werden von vielen Herstellen angeboten und können durchaus als Standardlösungen bezeichnet werden. Dennoch existieren für solche Lager derzeit nur Spielzeitformeln unter der Einschränkung durch bestimmte Randbedingungen und Angaben für repräsentative Fächer liegen noch gar nicht vor. Diese Einschränkungen bestehen zum Beispiel in der Beschränkung auf eine Bewegungsstrategien und Näherungen für die Umlagerfachentfernung (Seemüller 2005), in starken Beschränkungen der Abarbeitungsreihenfolge mit Wegfall von Zeitanteilen für Beschleunigungen (Xu et al. 2014) oder in der Beschränkung auf vorgegebene konstante Umlagerzeiten in Kombination mit weiteren Einschränkungen der Lagerfachbelegung (Oser und Garlock 1998). Alternativ dazu können Spielzeit- und Durchsatzberechnungen in Form von Näherungen anhand der vorhandenen Normen für die jeweiligen Einzelfälle (doppeltiefes Lager bzw. doppeltes Lastaufnahmemittel) generiert werden (FEM 9.851).
Im geplanten Forschungsprojekt sollen daher zunächst geeignete Belegungs- und Bewegungsstrategien eines doppeltiefen Lagers mit zwei Lastaufnahmemitteln entwickelt und simulativ bewertet werden. Für die effizienten Strategien sollen unter realistischen Annahmen für Fahrzeiten und Umlagerungen die genannten Einschränkungen aufgehoben und allgemeingültige Spielzeitformeln entwickelt werden.