Unter smarter Logistik verstehen wir die ganzheitliche, kundenbedarfsorientierte Planung und Steuerung von hochintegrierten und automatisierten Informations- und Warenströmen im Kundenauftrags- und im Innovationsprozess von Wertschöpfungsnetzwerken.
Durch den Einsatz von intelligenten Technologien entwickelt sich die smarte Logistik zu flexiblen, störungsarmen und dezentral geplanten sowie sich in Echtzeit selbststeuernden Prozessen mit kognitiven Fähigkeiten. Die Automatisierung und Integration von intelligenten Objekten und ihren physischen und organisatorischen Schnittstellen unter Einbeziehung teilautonomer Systeme wird möglich. Das Logistikziel einer transparenten, synchronen und untereinander abgestimmten Zusammenarbeit von Wertschöpfungspartnern aus rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Unternehmen und Bereichen des eigenen Unternehmens zur Befriedigung von Kundenerwartungen wird möglich.
Die Logistik gewinnt in Unternehmen und Gesellschaft an strategischer Bedeutung und potenzieller neuer Wertschöpfung vor dem Hintergrund der digitalen Transformation von Geschäftsmodellen, neuer Kundenerwartungen hinsichtlich eines Nutzen- statt Produkterwerbs und der integrierten Vermarktung von Produkten zu Systemen mit zusätzlicher Serviceleistung. Die Auftragslosgrössen in diesen Systemen sinken kontinuierlich einhergehend mit einer hochfrequenten Planung grosser Auftragszahlen und Kundenvarianten. Die Logistik wird zum Ermöglicher neuartiger Vertriebsformen und Geschäftsmodelle.
Smarte Akteure beschleunigen Innovationsprozesse
Neue smarte Akteure wie elektronische Plattformen bedrängen traditionelle Intermediäre in Logistik und Verkehr. Geschäftsmodelle des Handels, der Produktion und der Logistik verbinden sich. Innovationsprozesse in der smarten Logistik werden beschleunigt und umfassend.
Herausforderungen in der smarten Logistik liegen in der Sicherung des Kontrollpunktes von Geschäftsmodellen, dem Umgang mit Transparenz im Management, der notwendig hohen Geschwindigkeit von Entscheidungen in der Planung und Steuerung, des Managements von Dezentralität und Fehlertoleranz, der Schnittstellenintegration, des Erkennens von Grenzen einer übergreifenden Zusammenarbeit, der Automatisierung von Schnittstellen, der Datensicherheit und des Vertrauens in Daten, der Verbindung mit Pricingsystemen, des Umganges mit Vertrauen, mit Kulturen und der angemessenen Verteilung von Gewinnen im Wertschöpfungssystem und damit in der Rolle des Menschen in der Zukunft der smarten Logistik.