Logistik: ein berufliches Tätigkeitsfeld im Wandel
Aktuelle Trends im Berufsfeld Logistik (Stand August 2014)
Die Logistik ist als Wirtschaftsbereich wie auch als Tätigkeitsfeld innerhalb von Unternehmen weltweit bedeutend. Sie macht Arbeitsteilung im In- und Ausland möglich und stellt somit einen Eckpfeiler der Globalisierung dar. Logistik nimmt entsprechend einen immer wichtigeren Stellenwert ein, der entscheidend zum volkswirtschaftlichen Erfolg und zum Erfolg einzelner Unternehmen beiträgt. Qualifizierte Logistik-Fachkräfte sind daher unverzichtbar. Ebenso wie der Wirtschaftsbereich hat sich das Berufsfeld in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und stark verändert.
Die Logistik bleibt weiter auf Rekordkurs. Bereits 2012 konnte sie ihre höchsten je erzielten Umsatz von 228 Mrd. Euro vermelden und bleibt damit drittgrößter Wirtschaftsbereich in Deutschland. 2013 wurde dieses Ergebnis noch einmal um weitere zwei Milliarden übertroffen. Und auch 2014 blickt die Logistikwirtschaft optimistisch in die Zukunft. Bewerber in der Logistik können also auch weiterhin mit besten Ein- und Aufstiegschancen rechnen.
Logistik: Attraktive Arbeitsplätze für Profis
Die zunehmende Internationalisierung der Wertschöpfungsketten hat zu einem Wandel der Aufgabenprofile in nahezu allen Bereichen der Logistik geführt. Während sich Logistiker früher hauptsächlich um Transport, Umschlag und Lagerung gekümmert haben, steuern sie heute ganze Wertschöpfungsnetze. Logistik ist weit mehr als Warenströme leiten und Behälter kommissionieren. Zu den Aufgaben gehören die marktorientierte, integrierte Planung, Gestaltung, Abwicklung und Kontrolle des gesamten Material- und dazugehörigen Informationsflusses zwischen Unternehmen, Lieferanten und Kunden sowie innerhalb eines Unternehmens.
Mit der Komplexität der Aufgaben steigt auch deren Attraktivität. Die sich ständig ändernden Anforderungen der unterschiedlichen Märkte erfordern von der Logistik flexible und sich permanent weiter entwickelnde Konzepte. Beim verantwortlichen Mitarbeiter sind hier Prozessverständnis und analytische Fähigkeiten aber auch Kreativität für innovative Lösungen gefragt.
Der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften in der Logistik steigt also. Personalabteilungen legen zunehmend Wert darauf, frei werdende Stellen mit Absolventen eines Logistik-Studienganges zu besetzen. Die akademische Ausbildung gewinnt deshalb an Bedeutung. Dies spiegelt sich auch im Studienangebot der verschiedenen Hochschulen wider. Deutschlandweit gibt es derzeit rund 160 Logistik- und logistikorientierte Studiengänge – Tendenz weiterhin steigend.
Die wachsende Bedeutung der universitären Ausbildung ergibt sich dabei aus den Inhalten, die vermittelt werden müssen. Logistische Studiengänge fördern ein ganzheitliches Gestaltungswissen, das für die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle und die Gestaltung komplexer Prozesse und Systeme notwendig ist. Dabei bilden die Ingenieurwissenschaften, IT oder Betriebswirtschaftslehre die Schwerpunkte.
Auf der Agenda: Qualifizierung von Berufstätigen und Nicht-Akademikern
Der akademische Nachwuchs wird jedoch nicht alleine den aktuell stark steigenden Bedarf wie auch den langfristigen Bedarf an Fachkräften in der Logistik decken können. Zudem machen die Dynamik und die kontinuierlichen Veränderungen im Tätigkeitsfeld lebenslanges Lernen und berufsbegleitende Weiterbildungen notwendig. Das bedeutet, dass sich Akademiker und Nicht-Akademiker gleichermaßen ständig weiter qualifizieren müssen.
Die Verantwortungsbereiche und Kompetenzen für Mitarbeiter wachsen. Weiterbildungen und Führungskräfteausbildungen finden daher immer mehr Eingang in den Unternehmen. Auch Mitarbeiter, die keinen Hochschulabschluss besitzen, sollen die Möglichkeit erhalten, in eine höhere Position aufzusteigen. Der Fachkräftemangel und der demografische Wandel haben zu einem Umdenken bei Unternehmen, Hochschulen und Logistikorganisationen geführt.
Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. betreibt beispielsweise mit dem BVL Campus in Bremen eine Bildungseinrichtung, die lebensbegleitendes Lernen in den Bereichen Logistik und Internationale Wirtschaft anbietet, von der dualen Fachhochschule HIWL über die Wirtschaftsfachschule DAV bis hin zu berufsbegleitenden Kursen und Seminaren. Mit dem Kompakt Studium Logistik bietet die BVL ein Logistik-Management-Programm an, das sich an Berufserfahrene richtet, die mehr Verantwortung übernehmen wollen. Das an der Hochschule oder in der Weiterbildung vermittelte aktuelle Wissen ergänzt dabei die praktischen logistischen Erfahrungen der Mitarbeiter.
Ein Schwerpunkt: Führungskräfte fit machen
Die veränderten Rahmenbedingungen und neuen Ansprüche des Marktes haben vor allem Auswirkungen auf die Anforderungen und das Wissen der Führungskräfte. Praktische Erfahrungen und theoretisches Fachwissen allein reichen auch hier nicht mehr aus. Prozessverständnis, ethische und soziale Kompetenz, kommunikative und analytische Fähigkeiten gehören ebenso zum neuen Anforderungsprofil der Nachwuchsführungskräfte. Hochschulen bieten daher Weiterbildungen für Führungskräfte an. Neben der Vermittlung von logistischem und betriebswirtschaftlichem Fachwissen wird besonderer Wert auf so genannte Management Skills gelegt.