Ergebnisse einer anonymen Kurzumfrage im Juni 2020 zur sozialen Nachhaltigkeit im Unternehmen
Was Personalentwicklung oder Diversität und Chancengleichheit angeht, sind die Unternehmen im Wirtschaftsbereich Logistik offenbar gut aufgestellt. Gesellschaftliches Engagement zeigen drei Viertel von ihnen, da gibt es also noch Entwicklungspotenzial. Das hat die BVL anhand einer anonymen Kurzumfrage in der logistikaffinen Online-Community herausgefunden. Soziale Nachhaltigkeit gilt als Grundlage dafür, um ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit erreichen zu können – Ziel war es daher, den Status im Arbeitsalltag herauszufinden.
Gesellschaftliches Engagement mit Wachstumspotenzial
Die gute Nachricht zuerst: Unternehmen in der Logistik werben nicht nur mit ihrem sozialen Engagement, sie leben es auch in vielfältiger Form. Das sagen 73 Prozent der Teilnehmenden. Für den Löwenanteil (41 Prozent) besteht das Engagement in der Förderung von Bildungseinrichtungen. Nur unwesentlich weniger unterstützen soziale Einrichtungen. 23 Prozent beziehungsweise 14 Prozent der Teilnehmenden nennen ein Engagement durch Sponsoring von Sport- und Kulturveranstaltungen. Der Wehrmutstropfen sind jene 27 Prozent, die ihrem Unternehmen gar kein gesellschaftliches Engagement attestieren. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Mit starkem Know-how in die Zukunft
Eine sehr gute Bilanz lässt sich im Hinblick auf die Personalentwicklung ziehen. Lediglich ein Befragter sieht sich nicht gefördert. Die übrigen Teilnehmenden hingegen kommen in den Genuss von Fortbildungen, ganze 59 Prozent bekommen diese sogar regelmäßig angeboten. 27 Prozent der Befragten erhalten Fortbildungen nur dann, wenn Neuerungen im Betrieb das erfordern. Die übrigen neun Prozent setzen sich aus eigener Motivation mit dem Thema Fortbildung auseinander, erhalten diese dann aber nur auf Antrag.
Ideen und Feedback werden gerne gehört
Mit wachsendem Know-how steigt auch der Ideenreichtum der Mitarbeitenden. Doch können sie ihre eigenen Ideen auch in Entscheidungen oder Prozesse einbringen? Das Resultat: 82 Prozent der Umfrageteilnehmer erfahren in ihrem Unternehmen einen wertschätzenden Umgang mit ihren Ideen – mithilfe eines Ideen-Managements oder einer etablierten Vorschlagskultur. 32 Prozent können ihr Feedback per Vorgesetztenbeurteilung einbringen. Jedoch: Hier ist noch Luft nach oben. Immerhin knapp ein Fünftel der Befragten wünschen sich, dass sie ihr Arbeitgeber stärker in Entscheidungsprozesse einbindet.
Leistungen werden gewürdigt
In einem guten Betriebsklima entstehen gute Ergebnisse. Das haben die meisten Unternehmen verinnerlicht. 82 Prozent der Teilnehmenden haben angegeben, dass gute Leistungen in ihrem Umfeld gewürdigt werden. Auch das Arbeitsumfeld als „Wohlfühlort“ ist auf dem Vormarsch: So kommen 45 Prozent in den Genuss von freundlich gestalteten Büros und nur unwesentlich weniger können Aufenthaltsräume nutzen, in denen sie ihre Pausen erholsam verbringen. Die Hälfte der Befragten profitiert von Teambuilding-Maßnahmen, außerdem stärken Betriebsfeiern in knapp der Hälfte der Fälle die Gemeinschaft. Lediglich ein Teilnehmender beklagt, dass flache Hierarchien auf der Website proklamiert werden, die es real so nicht gibt…
Der Sieger im Ranking - Diversität und Chancengleichheit
Über 95 Prozent der Teilnehmenden erkennen in ihrem Arbeitsumfeld eine reelle Förderung von Diversität und Chancengleichheit. Menschen über 50 gehören selbstverständlich zum Team, Personen mit Migrationshintergrund sind gerne gesehen. Auch die Integration von Menschen mit Behinderungen wird häufig gefördert. Entwicklungspotenzial gibt es bei der Chancengleichheit von Mann und Frau. Nur 64 Prozent sehen für alle Geschlechter die gleichen Karriereperspektiven. Etwas geringer fällt die wahrgenommene Chancengleichheit in Sachen Gehalt aus.
Zur Umfrageserie
Die Umfrage war Teil einer Serie, die die BVL passend zum Jahresmotto „Nachhaltig gestalten - Winning the Next Decade“ im März gestartet hat. Ziel ist es, anhand monatlicher anonymer Kurzumfragen ein Bild davon zu bekommen, wie der Status-Quo nachhaltigen Verhaltens im Berufsalltag der Logistik-Community ist, und zwar in allen drei Dimensionen: Ökologie, Ökonomie und Soziales.