Die BVL gibt Impulse für Aktionen, um die Logistik in den Innenstädten zu verbessern. Am 22. März gründete sie den Themenkreis Urbane Logistik, und die Juli-Ausgabe des BVL Magazins befasste sich mit dem Dilemma der Stadtlogistik, die auch beim Deutschen Logistik-Kongress einen Schwerpunkt bildete. Die Urban Logistics Convention im November in Amsterdam rundete die Aktivitäten ab.
Der Themenkreis Urbane Logistik dient als Plattform, um fachspezifische Themen, Herausforderungen und Lösungen der urbanen Logistik in ihrer praktischen Umsetzung zu erörtern. Er will die Öffentlichkeit auf nachhaltige und innovative Konzepte hinweisen und alle Beteiligten für ein offenes, kooperatives und zielorientiertes Handeln im Interesse einer nachhaltigen Stadt- und Verkehrsentwicklung sensibilisieren. Die Liste der Stakeholder, die dazu jeweils an einen Tisch gebracht werden müssen, ist lang und reicht von den Verantwortlichen in Verwaltung und Politik über den stationären Handel und den Online-Handel, die KEP-Dienste, Logistikdienstleister und Entwickler von innerstädtischen Logistikimmobilien bis hin zum öffentlichen Personennahverkehr, Rettungsdiensten, Entsorgern und schließlich den Bürgern mit ihren Anliegen.
Sinnvolle Ansätze identifizieren
Der Themenkreis unter Leitung von Dr. Christian Jacobi trat 2017 dreimal zusammen – in Hamburg, Frankfurt und Berlin, jeweils zu Gast bei einem der Teilnehmer. Die Mitglieder identifizierten erste Lösungsansätze, an denen sich die vielfältigen Aspekte analysieren lassen: das Projekt GeNaLog, bei dem es um geräuscharme Nachtlogistik geht, das Projekt „SMILE“ (Smart Last Mile Logistics), ein gemeinsames Projekt der Logistik-Initiative Hamburg und der Behörde für Wirtschaft und Verkehr mit dem Ziel, die Stadt Hamburg zu einer Modellregion für eine nachhaltige Belieferung der letzten Meile zu machen, und das Mikro-Depot-Konzept samt Einsatz von Lastenfahrrädern, bei dem in Nürnberg die Stadt, der Freistaat Bayern, die IHK und die Paketdienstleister DPD und GLS engagiert sind.
Digitalisierung ein wichtiger Faktor
Wenn es darum geht, die Herausforderungen in den urbanen Zentren zu lösen, spielt die Digitalisierung eine wesentliche Rolle. Dank Echtzeitinformation und -kommunikation lassen sich Engpässe vermeiden. Liefer- oder Entsorgungsverkehre, öffentlicher Personennahverkehr, Taxis, Individualverkehr oder die Einsätze von Feuerwehren und Rettungsteams können harmonisiert werden – wenn sich alle Beteiligten auf Standards verständigen. Dies wurde auch bei der Urban Logistics Convention am 21. und 22. November in Amsterdam deutlich, einer Kooperationsveranstaltung des Beratungsunternehmens Roland Berger mit den Logistikorganisationen BVL, ASLOG (Frankreich) und VLM (Niederlande), bei der rund 120 Teilnehmer zusammenfanden. Die Diskussionen, die die BVL im Themenkreis Urbane Logistik, in Sequenzen beim Deutschen Logistik-Kongress und durch Veröffentlichungen im BVL Magazin führt, wurden mit dieser Veranstaltung auf die europäische Ebene gehoben.