Mehr als 25 Jahre hat Thomas Wimmer die Geschicke der BVL mit gelenkt. Der studierte Maschinenbauer mit Abschluss Diplom-Ingenieur promovierte zum Dr.-Ing. an der TU Berlin am Lehrstuhl von Prof. Helmut Baumgarten, einem der Gründerväter der BVL. Den erklärten Produktionslogistiker Wimmer überzeugte von Anfang an der interdisziplinäre Ansatz der BVL. Die Logistik schickte sich an, sich zu einer der Kernkompetenzen der deutschen Wirtschaft zu entwickeln. Und in der BVL fanden sich Logistiker aus der Industrie, aus dem Handel, aus dem Dienstleistungsbereich und aus der Wissenschaft zusammen. Und so trat er 1985 in die BVL ein. Er steckte damals mitten in seiner Promotion – und sammelte erste berufliche Erfahrung in Dingolfing, dem Werk 2.4 von BMW. Nach einem beruflichen Wechsel zur Sauer-Sundstrand GmbH in Neumünster ließ er sich Ende 1991 erstmals von der BVL in die Pflicht nehmen und wurde Regionalgruppensprecher in Schleswig-Holstein.
Nach weiteren beruflichen Positionen wurde aus dem ehrenamtlichen BVLler ein hauptberuflicher Mitarbeiter. 1999 trat Thomas Wimmer als Geschäftsführer bei der BVL ein; 2004 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsführung. In seine frühen Jahre fallen die Verschmelzung von BVL und DGFL, die erste Ausrichtung des Logistics Forum Duisburg, die Gründung von Förderbeirat und Wissenschaftlichem Beirat sowie der Einstieg in die Medienpartnerschaft mit der Deutschen Verkehrs-Zeitung.
Es herrschte Aufbruchstimmung in der Logistik und in der BVL. Der damalige Vorstandsvorsitzende Prof. Peer Witten stellte die Jahre unter die Leitlinie „Kontinuität und Innovation“. Und an der Spitze der Geschäftsstelle setzte Thomas Wimmer mit vielen eigenen Ideen die Vorgaben des Vorstands um. Er war bei Amtsantritt 45 Jahre alt und hatte schnell den Ruf eines Machers.
Die BVL war gut aufgestellt, als 2007 der Vorstandsvorsitz von Prof. Peer Witten auf Prof. Raimund Klinkner überging. Nach „Kontinuität und Innovation“ ging es fortan um „Internationalisierung und Digitalisierung“. In Klinkners Amtszeit fallen unter anderem die Entwicklung und der Start des Tages der Logistik (ab 2008), das Forum Automobillogistik gemeinsam mit dem VDA und das Forum Chemielogistik (beide ab 2013). Seite an Seite machten Raimund Klinkner und Thomas Wimmer die Digitalisierung zu einem Fokusthema der BVL-Arbeit und etablierten den Logistik-Indikator als Seismographen für den Wirtschaftsbereich Logistik.
Im Frühjahr 2020 wurde es dann aus verschiedenen Gründen sehr ernst. Robert Blackburn, der 2018 den Vorstandsvorsitz von Raimund Klinkner übernommen hatte, zog sich aus beruflichen Gründen kurzfristig aus der Arbeit für die BVL zurück. Die Vorstandssitzung, bei der er verabschiedet wurde, fand kurz vor dem ersten Corona-Lockdown statt – und keiner der Beteiligten ahnte damals, was auf die deutsche Wirtschaft, auf jeden einzelnen – und auf die BVL zukommen würde. Thomas Wimmer stellte sich der doppelten Aufgabe, in dieser krisenhaften Situation den Vorstandsvorsitz zu übernehmen und gleichzeitig die strategischen und operativen Aufgaben in der Geschäftsstelle weiterhin wahrzunehmen. Frank Dreeke und Stefan Wolff standen ihm im Präsidium zur Seite. Im August 2024 schied Thomas Wimmer turnusgemäß aus dem Vorstand aus, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen.
Seine Begeisterung für Logistik hat Thomas Wimmer nie verloren. Die BVL nahm ihn als Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit im Oktober 2024 in den Kreis der Ehrenvorsitzenden auf.