Die Herausforderungen für die Durchführung von Logistikdienstleistungen in Städten nehmen vor dem Hintergrund des durch Urbanisierung und Digitalisierung veränderten Nachfrageverhaltens, der Verlagerung der Logistikeinrichtungen an die Stadtränder und der strengeren gesetzlichen Auflagen, wie Lieferzeitbeschränkungen und Umweltzonen, weiter zu. Besonders für kleine und mittelständische Logistikdienstleister (KM-LDL), welche eine verhältnismäßig geringe Finanzkraft besitzen, aber regional stark verbunden sind, wird diese Entwicklung zu einer Bedrohung, da sie aus ihrem regionalen Umfeld verdrängt werden und sich nicht ständig an die neuen Anforderungen anpassen können. Ein Lösungsansatz für KM-LDL ist der Aufbau von Kooperationen, um die Chancen im urba-nen Raum nutzen zu können. Bisher gibt es kaum systematische Konzepte urbaner Logistikkooperationen insbesondere für KM-LDL als Orientierung. Viele kooperative Konzepte für die städtische Logistik wurden auf Grund mangelnder Wirtschaftlichkeit eingestellt. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Kooperationen ist folglich in der Gestaltung des Preismodells, mit einer geeigneten Vergütungsart und Risikoteilung sowie den zugehörigen Rahmenbedingungen für die Verträge, zu sehen. Während die Vorteile einer Kooperation über Effizienzgewinne nachvollziehbar aufgezeigt werden können, scheitern viele Kooperationen z. B. auf Grund der opportunistischen Ausnutzung von Informationsasymmetrien der Beteiligten. Das Preismodell muss somit Mechanismen beinhalten, die durch eine gezielte Anreizwirkung zu einer Harmonisierung der Ziele führen. Das Projektziel ist, ein Preismodell für den kooperativen Betrieb von urbanen logistischen Einrichtungen mit zugehöriger Distribution durch KM-LDL zu identifizieren. Das Ergebnis soll die Ausgestaltung einer Ertragsmechanik als Referenz für den Betrieb von ULF sein. Die KM-LDL erhalten mit dem webbasierten Leitfaden ein systematisches Hilfsinstrument für die Ausgestaltung eines Preismodells.