Eine Möglichkeit der Supply Chain-Integration ist der Einkauf von Lösungen. Dieser ist durch den Erwerb von Leistungsbündeln, d.h. einer Kombination aus Produkt und produktbegleitender Dienstleistung, gekennzeichnet (von Gizycki, 2000). Beschaffungsseitig ist der Einkauf von Lösungen bisher kaum untersucht worden.
Ein Konzept zur leistungsabhängigen Bewertung und Vergütung der Leistungserbringung ist Performance Based Contracting (PBC). PBC kann einkaufenden Unternehmen die adäquate Identifikation, Bewertung und Steuerung von Lösungsanbietern ermöglichen. Bisher existieren keine Praxisempfehlungen für Lösungseinkäufer zur Festlegung der Integrationstiefe, Wahl von Lösungsanbietern und zum optimalen Einsatz von PBC. Diesen Herausforderungen stehen besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit geringer Erfahrung und begrenzten Kapazitäten gegenüber. In der Literatur zu Lösungen stehen bisher Lösungsanbieter, nicht Einkäufer von Lösungen, im Fokus. Lösungseinkäufer stehen vor den Herausforderungen, Lösungsanbieter optimal in die Supply Chain zu integrieren sowie geeignete Lösungen und Lösungsanbieter auszuwählen. Darüber hinaus sind die Vergütung und Steuerung der Leistungserbringung adäquat zu gestalten. Einen Ansatz hierfür bietet die leistungsabhängige Bewertung und Vergütung im Rahmen von PBC. Bisher konzentriert sich die Forschung zu PBC auf branchenspezifische, strategische und theoretische Untersuchungen. Die Anwendung von PBC auf den Einkauf von Lösungen wurde bisher nicht untersucht. Bisher existiert kein Konzept, das Unternehmen dabei unterstützt, die Integrationstiefe mit Lösungsanbietern festzulegen sowie die Eignung von Lösungen und Lösungsanbietern zu bewerten. Darüber hinaus stehen keine Empfehlungen für die Gestaltung der leistungsabhängigen Vergütung mit Hilfe von PBC zur Verfügung. Dabei stellt die optimale Zusammenarbeit zwischen Supply Chain-Partnern einen zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen dar. Das vorliegende Forschungsvorhaben schließt diese Forschungslücke.