Auf zunehmend volatile Nachfragemengen reagieren produzierende Unternehmen im laufenden Betrieb meist mit Maßnahmen der Kapazitätsabstimmung. Solche fortschreitenden Anpassungen bergen jedoch die Gefahr, bestehende Strukturen zu verfestigen und keine umfassende Umgestaltung des Produktionssystems zu erwägen. Die zentrale Herausforderung besteht in diesem Zusammenhang darin, identifizieren zu können, ab wann sich eine Umgestaltung der Produktion über eine Kapazitätsabstimmung hinaus lohnt und welche Maßnahmenkombinationen dabei das wirtschaftliche Optimum darstellen. Heute werden Maßnahmen zur Kapazitätsabstimmung sowie zur Gestaltung von Produktionssystemen in der Regel getrennt voneinander betrachtet. Im Hinblick auf die zunehmende Volatilität der Märkte verschenken Unternehmen hier jedoch signifikante Potenziale hinsichtlich Kosteneinsparungen und logistischer Leistungsfähigkeit. Zur Unterstützung von KMU wird im vorliegend beantragten Forschungsvorhaben zunächst ein Vorgehensmodell zur Produktionssystemgestaltung ausarbeitet. Um die damit erarbeiteten Gestaltungskonfigurationen in Kombination mit Maßnahmen der Kapazitätsabstimmung bewerten zu können, sind zudem Gestaltungselemente und Maßnahmen sowie deren Eigenschaften und Restriktionen zu identifizieren, zu beschreiben und zu charakterisieren. Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit, sollen zudem die Kosten mit reduzierter Komplexität abschätzbar sein, wofür ein entsprechendes Modell zu erarbeiten ist. Um ermitteln zu können, ab wann sich die Umgestaltung lohnt und welche Maßnahmenkombinationen optimal sind, werden mathematische Zielfunktionen und Nebenbedingungen formuliert. Basierend darauf werden ein Leitfaden und ein Software-Demonstrator erstellt, mit welchen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können, die KMU dabei unterstützen, zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei volatiler Nachfrage, die richtigen Entscheidungen bezüglich ihrer Produktionssystemgestaltung und Kapazitätsabstimmung zu treffen.