Erfolgsfaktoren Digitalisierungsprojekte in der Logistik
Im Laufe der zweijährigen Zusammenarbeit im Themenkreis, haben die Teilnehmer einige Erfolgsfaktoren für Digitalisierungsprojekte in der Logistik gesammelt. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren hat die Arbeitsgruppe hier für Sie zusammengestellt:
#1: Digitalisierung nicht als Selbstläufer begreifen
Die Technologie allein sichert noch nicht den Erfolg von Digitalisierungsprojekten - vielmehr führt die Verbindung von Technologie und Geschäftsmodell zum Erfolg. Dementsprechend erfordern Digitalisierungsprojekte eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen zur Schaffung neuer digitaler Prozesse und nicht eine schlichte Digitalisierung bestehender Prozesse.
#2: Digitalisierung als langfristigen Prozess betrachten
Digitalisierung ist ein langwieriger Prozess - der Endzustand „digitalisiert“ existiert nicht. Die digitale Infrastruktur eines Unternehmens bedarf einer kontinuierlichen Weiterentwicklung parallel zur allgemeinen Entwicklung mit neuen Innovationen und Technologien.
#3: Digitalisierung mit Agilität verbinden
Häufig wird mit der Hypothese gearbeitet, dass eine Digitalisierung von Prozessen die Strukturen in einem Unternehmen insgesamt flexibler macht. Grundsätzlich ist das auch nicht falsch. Dennoch setzt die Digitalisierung von Prozessen auch ein gewisses Maß an Agilität voraus. Folglich müssen Unternehmen als Vorbereitung auf Digitalisierungsprojekte bereits Maßnahmen zur Schaffung von Agilität mit Methoden wie beispielsweise Scrum oder Design Thinking entwickeln.
#4: Digitalisierungsprojekte im Team entwickeln und umsetzen
Die Digitalisierung der eigenen Geschäftsabläufe sollte gemeinsam mit den beteiligten Akteuren der gesamten Supply Chain erfolgen. Nur bei einer engen Zusammenarbeit lassen sich Konzepte wie Smart Logistics oder die digitale Supply Chain umsetzen.
#5: Kundennutzen von Beginn an im Blick haben
Digitalisierung schafft nicht per se Kundennutzen. Daher muss der Kunde mit seinen Bedürfnissen bei Digitalisierungsprojekten explizit berücksichtigt und, falls möglich, direkt eingebunden werden.
#6: Top-Management als Vorbilder installieren
Das Top-Management muss sich für die digitale Transformation begeistern und eine Vorbildfunktion einnehmen. Ohne das nötige Commitment der Führungsetage und das aktive Treiben beispielweise als Projektsponsor wird es jede Digitalisierungsinitiative nur schwer bis zur erfolgreichen Umsetzung schaffen.
#7: Die Mitarbeiter frühzeitig einbinden
Digitalisierung bedeutet fast immer auch eine Veränderung der bestehenden Abläufe und Strukturen für die Belegschaft. Um den Mitarbeitern die Angst vor den Veränderungen zu nehmen, sind eine effektive Informationspolitik, ein übergreifendes Change Management sowie eine frühzeitige Einbindung essentiell.
#8: Eine umfängliche Big Data Strategie entwickeln
Daten werden oft als das „Öl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet - ganz so einfach wie Öl lassen sich Daten allerdings nicht zu Geld machen. Unternehmen müssen zunächst eine geeignete Big Data Technologie wählen, die Datenqualität sicherstellen, Sicherheitslücken managen und Möglichkeiten für ein unkompliziertes Upscaling der Datenbanken schaffen.
#9: Den Softwareeinkauf umfassend vorbereiten
Software ist heute in nahezu allen Unternehmensbereichen eine wesentliche Arbeitsgrundlage, ohne die die Arbeit stillsteht. Entsprechend sorgfältig muss die Auswahl und die spätere Implementierung einer neuen Software erfolgen. Diverse Berichte über gescheiterte Softwareeinführungen speziell im Logistikbereich mit hohen Abschreibungen unterstreichen die Bedeutung für die Industrie.