Im September wollte die BVL von der Logistik-Community wissen, was die Menschen über die Entwicklungen in Zoll und Außenhandel denken. Die derzeitigen globalen Entwicklungen gehen auch an der Logistik nicht spurlos vorüber - die zunehmenden Handelskonflikte sorgen für Unsicherheit.
Lesen Sie hier alle Ergebnisse der BVL-Fragen der Woche.
Ergebnisse
Wirken Strafzölle sich negativ auf die Entwicklung der Logistik aus?
Mit 78 Prozent ist die Mehrheit der Umfrageteilnehmer der Meinung, dass Strafzölle negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Logistik haben. 13 Prozent vertreten die Auffassung, dass Strafzölle nur international tätige Unternehmen einschränken und insgesamt neun Prozent sind der Ansicht, dass sich Strafzölle nicht negativ auf die Entwicklung der Logistik auswirken. Begründet wird dies damit, dass es sich bei Strafzöllen lediglich um politische Drohgebärden handelt (fünf Prozent) oder mit der Überzeugung, dass logistische Leistungen auch trotz Strafzöllen erbracht werden (vier Prozent).
Wie die Auswertung zeigt, sieht eine deutliche Mehrheit – fast 80 Prozent – Strafzölle als Gefahr für die Entwicklung der Logistik. Mehr als ein Fünftel der Befragten sehen die Auswirkungen der Strafzölle in der Logistik nicht so klar, davon schätzen neun Prozent das Risiko für den Wirtschaftszweig sogar als gering ein.
Ist die deutsche Wirtschaft abhängig von guten Handelsbeziehungen zwischen Staaten?
Die deutsche Wirtschaft ist abhängig von guten Handelsbeziehungen zu anderen Staaten, davon sind insgesamt 94 Prozent der Umfrageteilnehmer überzeugt. Lediglich sechs Prozent der Befragten ist der Ansicht, dass Deutschland aufgrund der starken Binnenkonjunktur nicht abhängig ist.
Die Umfrageergebnisse zeigen: Gute Handelsbeziehungen zwischen Staaten werden als äußerst wichtig für die deutsche Wirtschaft angesehen. Gerade die zunehmend schlechter werdenden Beziehungen zwischen Deutschland und den USA sowie zunehmende globale Handelskonflikte gefährden insofern die Stabilität unserer Wirtschaft.
Sollen zukünftig bilaterale Verträge den Freihandel ersetzen?
Über 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass bilaterale Verträge den Freihandel nicht ersetzen sollten, da sie diskriminierend seien. Die übrigen Befragten (18 Prozent) halten bilaterale Verträge für ein gutes Mittel, um Organisationen und Verbänden die Möglichkeit zur Mitgestaltung zu geben.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Freihandel als wichtig angesehen wird und nicht durch bilaterale Verträge ersetzt werden sollte. In bilateralen Verträgen wird vor allem der Vorteil für Organisationen und Verbände gesehen, mitzugestalten.
Sollte es besondere Zolltarife für Entwicklungsländer geben?
Das Ergebnis fällt ziemlich eindeutig aus: 87 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Auffassung, dass besondere Zolltarife für Entwicklungsländer diesen zu besseren Chancen auf dem Weltmarkt verhelfen und der globalen Wirtschaft außerdem zuträglich sind. Die verbliebenen 13 Prozent halten spezielle Tarife einzig für Schwellenländer für sinnvoll.
Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass ein Großteil der Befragten der Unterstützung von Entwicklungsländern offen gegenübersteht. Sie sind dafür, diesen Ländern den Zugang zum Weltmarkt zu erleichtern beziehungsweise überhaupt ermöglichen.