Sharing Economy in Deutschland bereits weit verbreitet
Gemäß einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratergesellschaft PwC aus dem Spätsommer 2017 nutzen 39 Prozent der Deutschen Angebote der sogenannten Sharing-Economy. Dafür gaben sie durchschnittlich 884 Euro aus. Weitere 40 Prozent gaben zum Zeitpunkt der Umfrage an, im kommenden Jahr Sharing-Angebote nutzen zu wollen. Eine besonders hohe Bereitschaft für solche Sharing-Angebote besteht bei den 18- bis 39-Jährigen. Sie machen laut der Umfrage rund 53 Prozent aller Nutzer aus. Genutzt werden die Sharing-Angebote überwiegend aus ökonomischen Gründen (50 Prozent) sowie aus Umweltschutzgründen (25 Prozent).
In der PwC-Studie wurden Sharing-Economy-Angebote in die Kategorien „Hotels und Unterkunft“, „Automotive und Transport“, „Handel und Konsumgüter“, „Dienstleistungen", „Finanzierung", „Medien und Unterhaltung" sowie „Maschinen" unterteilt. Demzufolge stellt sich der deutsche Sharing-Economy-Markt wie folgt dar:
17 Prozent der Deutschen nutzten 2017 Sharing-Angebote der Kategorie Hotels und Unterkünfte. Dazu zählen unter anderem Plattformen wie CouchSurfing, AirBnB oder 9flats. Für das Jahr 2018 sieht PwC in diesem Bereich in Deutschland ein Wachstumspotenzial von 21 Prozent.
16 Prozent der Deutschen nutzten 2017 Sharing-Angebote der Kategorie Automotive und Transport. Darunter fallen Carsharing- und Bikesharing-Angebote sowie Mitfahrgelegenheiten wie Uber, MyTaxi, Car2Go oder DriveNow. Für das Jahr 2018 sieht PwC in diesem Bereich in Deutschland ein Wachstumspotenzial von 23 Prozent.
20 Prozent der Deutschen nutzten 2017 Sharing-Angebote der Kategorie Handel und Konsumgüter. Darunter fallen Plattformen, die Nutzern Güter wie Kleidung oder Spielzeug zur Verfügung stellen. Für das Jahr 2018 beziffert PwC in diesem Bereich in Deutschland ein Wachstumspotenzial von 14 Prozent.
13 Prozent der Deutschen nutzten 2017 Sharing-Angebote der Kategorie Dienstleistungen. Darunter fallen Anbieter und Plattformen, über die beispielsweise Haushaltsdienstleistungen bezogen werden können. Für das Jahr 2018 beziffert PwC in diesem Bereich ein Wachstumspotenzial von 37 Prozent.
9 Prozent der Deutschen nutzten 2017 Sharing-Angebote der Kategorie Finanzierung. Darunter fallen Finanzierungsdienstleistungen, bei denen sich Nutzer gegenseitig Geld leihen sowie Crowd-Funding. Für das Jahr 2018 beziffert PwC in diesem Bereich in Deutschland ein Wachstumspotenzial von 2 Prozent.
23 Prozent der Deutschen nutzten 2017 Sharing-Angebote der Kategorie Medien und Unterhaltung. Darunter fallen Angebote wie Spotify oder Netflix. Für das Jahr 2018 sieht PwC in diesem Bereich in Deutschland einen Rückgang von 8 Prozent.
8 Prozent der Deutschen nutzten 2017 Sharing-Angebote der Kategorie Maschinen. Darunter fallen Angebote, über die in der Regel wenig genutzte Geräte, beispielsweise Werkzeuge, geliehen werden können. Ein Beispiel hier ist Mietbox24. Für das Jahr 2018 beziffert PwC in diesem Bereich in Deutschland ein Wachstumspotenzial von 51 Prozent.
PwC beziffert den Sharing-Economy-Umsatz des vergangenen Jahres auf rund 20 Milliarden Euro. Professor Nikolas Beutin, Leiter Customer Practice bei PwC Europe, prognostiziert außerdem, dass der Sharing-Economy-Umsatz in Deutschland im Verlauf des Jahres 2018 um 5,3 Prozent auf rund 24,1 Milliarden steigen wird.